Bis zum meteorologischen Winteranfang im Dezember ist noch etwas Zeit, aber trotzdem werden die Tage schon kürzer und kälter. Besitzer von Oldtimern oder Youngtimern sollten sich jetzt schon Gedanken darüber machen, ob sie ihr geliebtes Gefährt auch bei Schnee und Eis weiterhin nutzen wollen, oder ihnen den wohlverdienten Winterschlaf gönnen. Für Freunde vom schonenden Überwintern folgen hier essentielle Tipps, damit das Auto am ersten Frühlingstag gesund und startklar ist.
Habe ich eigentlich einen Oldtimer?
Zur Wiederholung: Ein Oldtimer ist nach deutscher Fahrzeug-Zulassungsverordnung jedes Fahrzeug, dass seine Erstzulassung vor mindestens 30 Jahren hatte und keine wesentlichen Veränderungen am Originalzustand aufweist. Youngtimer werden Fahrzeuge nach 15-20 Jahren, die sind aber nicht mehr gesetzlich definiert und bekommen auch kein H-Kennzeichen.
- Der richtige Schlafplatz
Ein geeigneter Stellplatz ist wichtig für schlummernde Oldies, dieser sollte gut belüftet, aber trocken sein. Dabei eignen sich Backsteingebäude (oder sogar Holz) besser als Zementbauten, denn diese „schwitzen“ bei sehr kalten Temperaturen. Besondere I-Tüpfelchen sind dann noch Luftentfeuchter, Heizung oder sogar ein internes Plastikzelt. Wer keine Garage hat, sollte sich entweder erkundigen, was ein Fachbetrieb für das Lagern verlangt, oder sich zumindest einen überdachten Platz suchen und zur Not mit Haube und Planen für etwas Windschutz sorgen.
- Ein letztes Bad
Unmittelbar vor der Einlagerung sollte das Fahrzeug noch einmal gründlich gewaschen werden. Hierbei lohnt sich Faulheit nicht – Auch die letzte Fuge und Kante muss sauber sein, da sich sonst Schmutz und Feuchtigkeit absetzt und zu Rost führt. Hierbei unbedingt auch den Unterboden kräftig reinigen und danach gründlich trocknen lassen. Eine Wachsversiegelung der Hohlräume bietet nach der Wäsche Schutz für längere Zeit.
- Wer rastet, der rostet
Nicht nur die Verkleidung leidet bei Feuchtigkeit unter Rostbildung, auch Kraftstofftank, -leitungen und der Öltank sind hier anfällig. Vor der Lagerung empfiehlt sich ein Ölwechsel, denn altes Motoröl enthält durch Verbrennung entstandene Säuren, die Metall und Gummidichtungen korrodieren. Auch Volltanken vor dem Stilllegen mag kontraproduktiv klingen, sorgt aber dafür, dass der Kraftstofftank von innen nicht rostet. Ein Benzin-Stabilisator vom Fachhandel kann den Kraftstoff vor Alterung schützen und so außerdem Korrosion durch Kondenswasser vermeiden. Auch Teile aus Chrom können rosten und sollten zum Schutz mit einer Fett-Creme eingeschmiert werden, die im Frühling ganz einfach abgewischt werden kann.
- Der finale Check und Tipps für Zwischendurch
Natürlich ist vor dem Schlafengehen ein Routinecheck der Bordelektrik, der Füllstände und der beweglichen Teile zu erledigen. Wenn im Frühling etwas spinnt, sorgt das für besonders viel Frust. Also Beleuchtung überprüfen, Frostschutz im Kühlwasserkreislauf kontrollieren und bei Bedarf ergänzen und Ladung der Batterie messen und danach regelmäßig nachladen. Im Motorraum auf guten Sitz der Leitungen achten, Kühlwasser- und Treibstoffschläuche auf Schäden überprüfen und wenn lose zur Schlauchschelle (gibt es z.B. bei RS) greifen und fixieren.
Wenn der Winter dann hereinbricht, sollte zwischendurch ruhig mal der Motor angestellt werden (Achtung bei Standlauf in schlecht belüfteten Garagen!). Auch Kupplung und Bremspedal ab und zu voll durchtreten und idealerweise den Wagen etwas bewegen, damit es nicht zum Standplatten kommt. Alternativ den Reifendruck erhöhen oder, im besten Falle, aufbocken. So kommt euer Klassiker gut durch den Winter und ist im Frühling sofort wieder bereit für die Piste!
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