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Genau wie ich haben einige Millionen Menschen in diesem Land ihre eigene Geschichte mit dem Käfer. Leider sind die meisten dieser Wagen inzwischen auf den Schrott gewandert, doch die Erinnerungen bleiben erhalten und hin und wieder blitzen ein paar Oldtimer wie meiner im Stadtverkehr auf. Gebaut wurde der VW Käfer von 1938 bis 2003, mehr als 21,5 Millionen Fahrzeuge liefen vom Band. Lange Zeit blieb der bucklige Geselle das meistverkaufte Auto der Welt, bis der VW Golf im Jahr 2002 zum Überholvorgang ansetzte. Der gute, alte Käfer war über viele Jahrzehnte als erschwingliches, widerstandsfähiges und sparsames Nutz-Auto bekannt, ab den 1950ern eroberte er im Eiltempo auch die USA. Wer in den 60er sagte, dass er einen VW fährt, brauchte nicht “Käfer” oder “Beetle” hinzuzufügen, das war eine Selbstverständlichkeit.

Der Käfer-Hype ist heute noch da, zeigt sich aber etwas anders. Vor allem die vielen regelmäßigen Käfer-Treffen rund um den Erdball zeigen, wie tief dieser liebenswerte Wagen noch in den Herzen der Menschen verankert ist. Ein Beispiel hierfür ist das “Ferdinands Festival” in Chemnitz, das seit mehr als einem Vierteljahrhundert existiert. Das Event findet nicht ohne Grund ganz in der Nähe des Sachsenringes statt, wo die Autofreunde gern mal die eine oder andere flotte Runde drehen. Natürlich hat auch Volkswagens Heimatstadt Wolfsburg ihr eigenes großes Käfertreffen mit Autokorso und einer Sammlung am Automuseum. Tuning ist dabei ein wichtiges Thema, denn viele stolze Käferbesitzer beamen ihren kleinen Freund mit Vorliebe ins neue Jahrtausend.

Leider wurde der Volkswagen Käfer nie wirklich zu einem Rennwagen umgebaut. Trotzdem gibt es immer wieder Wettbewerbe auf der ganzen Welt, an denen nur der Volkswagen Käfer teilnehmen kann. Bei diesen Events kommt es hauptsächlich auf die Technik der Fahrer an, und eben nicht, wie bei der Formel 1 auf die PS-Stärke und Leichtigkeit der Fahrzeuge kombiniert mit menschlichem Können. Ein Rennen der Formel 1 gewinnt der Fahrer nicht auf den Geraden, sondern in den Kurven – und in diesem Bereich sind die F1-Boliden dank ihrer Aerodynamik sehr schnell. Das erklärt auch, warum Sportwetten Anbieter wie Betway aktuelle Quoten auf die im Durchschnitt 264 km/h schnellen Formel-1 im Angebot haben – hingegen nicht auf “lahme” Käfer-Rennen. Für wahre Fans ist so ein Käfer-Rennen trotzdem absolut sehenswert, allein schon der Nostalgie wegen.

Wenn wir schon von modernen Zeiten reden: Wie steht es eigentlich mit dem E-Käfer? Okay, offiziell wurde der nie produziert, aber es gibt einige Anbieter, die tatsächlich den Elektro-Umbau des beliebten Oldtimers vornehmen. Einigen Fans alter Wagen schmerzt das, andere finden die Idee wunderbar. Wer die alte Technik unter dem Hintern hautnah spüren möchte, für den ist die Elektrifizierung ganz sicher nichts – die anderen begeben sich zum Beispiel mit ihrem E-Type zu Jaguar, um ihn reversibel umrüsten zu lassen. Seit 2019 ist es auch bei Volkswagen so weit: Die Wolfsburger bieten in Zusammenarbeit mit der Firma eClassics den Einbau von E-Motoren in alte Käfer-Karosserien an. Der E-Antrieb basiert auf dem Konzept des VW e-Up. “Wer hat noch nicht, wer will noch mal?”, lautet hier die Frage. Mein Fritzchen soll lieber ganz der Alte bleiben, das passt einfach besser zu ihm.

In den 1960ern und 1970ern wurde der Käfer zum Leinwandstar, zuerst im Disney-Klassiker “Ein toller Käfer” von 1968, der das Wunderauto Herbie zum vierrädrigen Helden erhob. Danach folgte zwischen 1971 und 1978 die deutsche Kinofilmreihe “Dudu”, die aus fünf gern gesehenen Blockbustern bestand. “Dudu” ist übrigens Swahili und bedeutet so viel wie Insekt, oder – ja! – Käfer. Obwohl es sich um eine Low-Budget-Reihe handelte, waren doch einige namhafte Schauspieler wie Joachim Fuchsberger, Walter Giller, Heinz Reincke und Kurt Jaggberg mit an Bord.

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Das Käfer-Feeling bleibt für alle Zeiten in denen lebendig, die auch nur einmal mit diesem wunderbaren Gefährt fahren durften. Oder einen der genannten Filme gesehen und sich köstlich amüsiert haben. Solange noch einer dieser knuddeligen Wagen über die Straßen düst, bleibt die Legende lebendig. Und danach? Können wir dieses besondere Fahrzeug weiterhin in Filmen und Bildern anschauen – und von einem echten Revival träumen.