1968 erschien ein Film auf der großen Leinwand, der Käfer-Fans aus aller Welt bis heute begeistert: Ein toller Käfer. Darin drehte sich alles um Herbie, einen VW Käfer, der seine eigene Persönlichkeit hatte und damit einem erfolglosen Rennfahrer neue Perspektiven ermöglichte. Was damals als niedlich und skurril galt, ist heute gar nicht mehr so weit hergeholt, denn selbstfahrende Autos sind bereits in der Entwicklung und sollen innerhalb der nächsten Jahre auch im Straßenverkehr zugelassen werden. Auch unter skurrilen Volkswagen verstehen wir heute etwas völlig anderes. Hat die Filmreihe um Herbie damit die Zukunft vorhergesehen oder darf man sich die selbstfahrenden Autos ganz anders vorstellen?

VW Käfertreffen Eggenburg 2013 Herbie
Herbie – Eine Filmreihe für Käferliebhaber

Insgesamt erschienen fünf Filme in der originalen Reihe um das belebte Auto Herbie sowie eine Neuverfilmung, die erst Jahre später erschien. In ihnen drehte sich alles um Herbie, einen VW Käfer, der eine besondere Eigenschaft hat: Er hat seinen eigenen Willen und benötigt keinen Fahrer, um gesteuert zu werden. Das trifft sich gut für Jim Douglas, einen erfolglosen Rennfahrer, dessen Karriere ein echtes Wunder benötigen würde. Als Herbie Jim auf seinem Nachhauseweg von einem Autohändler folgt, beschließt dieser, ihn zu kaufen und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. Herbie verschafft dem Mann sogar ein Date und gemeinsam gewinnen sie verschiedene Rennen, denn der VW Käfer hat viel Leistung unter der Haube. Natürlich ist es nicht ganz so einfach und verschiedene Umstände trennen Herbie von seinem Besitzer, der ihn nun zurückbekommen muss. Die Filmkomödien um Herbie, den VW Käfer erreichten einen gewissen Kultstatus und wurden besonders unter VW-Freunden immer wieder gerne gesehen. Was damals noch als unmöglich gegolten hatte – ein Wagen der selbst fahren kann – ist allerdings heute gar nicht mehr so weit hergeholt. Zwar haben selbstfahrende Autos keine eigene Persönlichkeit, die KI wird jedoch immer komplexer und schon bald könnte man den Unterschied nicht mehr so stark merken!

 

Selbstfahrende Autos in Entwicklung

Autonomes Fahren ist bereits seit Jahren ein Thema, an dem geforscht wird. Mittlerweile gibt es bereits zahlreiche Modelle, die eigenständig fahren können, derzeit aber noch nicht als PKWs auf den Straßen unterwegs sind. Tatsächlich gibt es in einigen Ländern bereits kleine Lieferfahrzeuge, die ohne einen Fahrer auskommen, diese dürfen jedoch nur niedrige Geschwindigkeiten fahren und sind stark reguliert. Heutige Modelle können im Prinzip bereits alles, was nötig ist, um die Straßen zu erobern. Sie sind mit hunderten oder sogar tausenden Sensoren ausgestattet, mit denen sie ihre Umgebung bis ins Detail analysieren und auf jegliche Gefahren oder Änderungen der Fahrbahn reagieren können. In der Theorie könnte damit ein Verkehr entstehen, der viel sicherer ist, als der heutige. Laut einer Auswertung der IIHS, der US-Versicherungswirtschaft, sind rund 24 % der Unfälle auf menschliche Fehler zurückzuführen, weitere 10 % haben mit Trunkenheit oder Ablenkung am Steuer zu tun. Damit könnte also über ein Drittel aller Unfälle bereits vermieden werden. Warum sind die autonomen Fahrzeuge, die es heute schon gibt, dann nicht bereits auf der Fahrbahn?

Die starke Verbindung fehlt

Ein großes Thema für das autonome Fahren ist natürlich das IOT, das sogenannte Internet of Things (übers.: Internet der Dinge). Damit Geräte und Computer miteinander kommunizieren können, benutzen sie ebenfalls eine Internetverbindung, meist ein mobiles Netzwerk, um sich auszutauschen und mithilfe von Analysen der gelieferten Informationen Entscheidungen zu treffen. Die Solarzelle am Dach kann sich mittels Wetterdaten der Wetterstation perfekt ausrichten, der smarte Kühlschrank bestellt Lebensmittel nach, die bereits ausgegangen sind. Für all diese Schritte wird eine starke Internetverbindung benötigt. Natürlich ist das auch im selbstfahrenden Auto nicht anders, denn das Fahrzeug kommuniziert nicht nur mit einer Verkehrsinfo, sondern auch mit den zahlreichen Sensoren am eigenen Gestell. Natürlich sollte dafür immer eine gute Verbindung vorhanden sein, denn wer sich auf die Straße begibt und dem Roboter das Fahren überlässt, darf keine Unterbrechungen im Netzwerk haben.

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5G bringt neue Möglichkeiten

Das neue 5G-Netz soll hier einen neuen Standard schaffen. Mit 5G verringert sich die Latenzzeit zu einem neuen Minimum, welches so klein ist – im Bereich von 2 – 5 Millisekunden – dass viele Sicherheitsrisiken praktisch gebannt werden. Reagiert das Fahrzeug so schnell auf seine Sensoren, kann rechtzeitig abgebremst und ausgewichen werden. Anders sah dies noch bei dem 4G-Netz aus, denn von bis zu 80 Millisekunden ist in dieser Branche nicht mehr vertretbar. Dazu kommt, dass das mobile Netzwerk in Deutschland niemals vollständig flächendeckend war und es auch heute noch Orte gibt, die nicht mit 4G ausreichend versorgt sind. Die Netzabdeckung von 5G, die in den nächsten Jahren ausgeweitet wird, soll dieses Problem lösen. Das wird viele Veränderungen auch in anderen Industrien mit sich bringen: Für Privatpersonen wird sich das neue Netzwerk vor allem in der mobilen Unterhaltung zeigen. Das Streamen von Netflix und Co. am Smartphone funktioniert auf einmal ohne Unterbrechungen. Beliebte Games wie Fortnite können mit 5G ebenfalls von überall aus ohne störende Wartezeiten gespielt werden. Auch die Spiele im Online Casino müssen keine Sekunde mehr laden, selbst wenn man Online Roulette oder andere Spieltitel wählt, die mit einem Livestream arbeiten. Die Verbindung zum Live Croupier bleibt glasklar. Welche Möglichkeiten sich dank 5G in der Industrie bieten, werden viele Endnutzer erst einmal gar nicht wahrnehmen. Tatsächlich ist das neue Netzwerk jedoch nicht nur für Smartphone-User interessant, sondern wird große Veränderungen in der Robotik und dem Verkehr mit sich bringen.

Das selbstfahrende Auto wird wohl kaum die Persönlichkeit von Herbie besitzen, wird aber viele Fähigkeiten mitbringen, die an den liebenswürdigen VW-Käfer erinnern. Dazu zählt, dass man seine Hände vom Steuern nehmen und entspannen darf. Ein Date wird der Wagen allerdings nicht für den Fahrer auftreiben – glauben wir zumindest!