Ferdinand Piëch ist ein Autonarr.
Seine Ziele hat der Aufsichtsratschef von VW nach und nach umgesetzt.

Am Dienstag dem 17.04.2012 feierte er seinen 75. Geburtstag.

 Ferdinand Piech VW Konzern

Sein Lebenswerk ist fast vollbracht. Der riesige Volkswagen-Konzern hat heute in weiten Teilen die Gestalt, die sich Ferdinand Piëch erträumt hat. Zu seinem 75. Geburtstag fehlt dem Aufsichtsratschef nur noch ein wichtiger Mosaikstein: der Einbau der Sportwagenschmiede Porsche.

Schon als Vorstandschef von Audi und später der Mutter Volkswagen tat Ferdinand Piëch aus seinen hochfliegenden Zielen kein Geheimnis. Der mächtige Autoboss wollte eines Tages einen Konzern leiten, der vom Kleinwagen über Luxusautos bis hin zum LKW fast alles produziert, was Räder besitzt.

Zum 75. Geburtstag am Dienstag dem 17. April 2012 kann der heutige Aufsichtsratsvorsitzende Skeptiker Lügen strafen, die ihm allzu ambitionierte Visionen attestiert hatten. Doch Piëch wäre nicht Piëch, wenn er nicht weiter beharrlich an seinem vielleicht letzten großen Projekt arbeitete: Der schillernde Spross des Porsche-Clans will die Sportwagenschmiede ungeachtet juristischer Streitigkeiten vollständig und unbedingt unter das Dach des größten europäischen Autobauers holen.

Über den gelernten Maschinenbau-Ingenieur und Enkel des legendären VW Käfer-Konstrukteurs Ferdinand Porsche hört man oft, er habe „Benzin im Blut“. Die Leidenschaft des Autofan und Technikfreaks erschöpfte sich indes nicht nur in Fantasien. Piëch bewies immer sein Stehvermögen, konnte seine Ideen trotz Gegenwinds langfristig durchbringen und den Spieß gegenüber Gegnern und Kritikern umdrehen.



Bei der jahrelang geplanten und dann im Herbst 2011 genehmigten Mehrheitsübernahme des Münchner Lastwagenbauers MAN sahen Beobachter Ferdinand Piëch ebenso als Drahtzieher am Werk wie in der Übernahmeschlacht mit Porsche in den Jahren 2008/2009. Einen späten Dämpfer musste er hinnehmen, als das Oberlandesgericht Stuttgart im Februar entschied, er habe damals seine Pflichten als Aufsichtsrat der Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE verletzt.

Ferdinand Piëch hat viele Gesichter und spielt viele Rollen. Der in der Öffentlichkeit meist eher wortkarge Firmenpatriarch startete im Jahr 1963 als Ingenieur bei Porsche. Im Jahr 1972 wechselte er zu Audi und arbeitete sich zum Technikvorstand hoch, 1988 wurde er Chef der Ingolstädter Tochter –  Audi. Deren Aufstieg zum Oberklasse-Anbieter und Innovationstreiber im Volkswagen-Konzern ist ohne Piëchs Beteiligung kaum vorstellbar. Er schob den Fünf-Zylinder-Ottomotor und neue Leichtbauverfahren an. Entwicklungen wie das Ein-Liter-Auto und der Super-Sportwagen Bugatti Veyron werden häufig in einem Atemzug mit seinem Namen genannt.

Wenn es darum ging, Rivalen aus dem Sattel zu heben, zeigte sich der gebürtige Wiener wenig zimperlich. Den unliebsamen Konzernchef und Ex-BMW-Mann Bernd Pischetsrieder drängte Piëch Ende 2006 aus dem Amt, um den Vertrauten Martin Winterkorn an dessen Stelle zu setzen. Die beiden verbindet nicht nur die Tatsache, dass sie lange Jahre bei Audi – einer wichtigen Talentschmiede für Top-Manager im Konzern – verbrachten. Ihre Bande sind so stark, dass Winterkorn auch als heißer Kandidat für Piëchs Nachfolge an der Aufsichtsratsspitze gilt.

Piëch war nach seiner Zeit an der Vorstandsspitze bei Volkswagen im Jahr 2002 Chefaufseher geworden. 1993 hatte er Volkswagen inmitten einer schweren Krise als Vorstandschef übernommen, Massenentlassungen drohten. Dies wendete der von Piëch eingestellte Personalvorstand Peter Hartz zusammen mit Betriebsrat und Gewerkschaft ab – unter anderem durch die Einführung der Vier-Tage-Woche, die erst Ende des Jahres 2006 wieder gekippt wurde. Zudem gelang es Piëch mit Hilfe des umstrittenen Jose Ignacio Lopez, VW wieder auf Kurs zu bringen.

Heute ist Piëch weiterhin die entscheidende Figur bei VW, ohne den Porsche-Enkel läuft nichts im Konzern. Es gab und gibt jedoch auch Kritik an seinem Machtanspruch. Weil Ferdinand Piëch auch Miteigentümer von Porsche ist, monierte Niedersachsens früherer Ministerpräsident Christian Wulff mögliche Interessenkonflikte. Seine Doppelfunktion als ranghöchster Aufseher sowohl bei Volkswagen als auch bei MAN löste Bedenken bei Kleinaktionären aus; in der EU-Kommission gab es Stirnrunzeln ob seines Versuchs, gleich drei weitere VW-Vorstände als MAN-Kontrolleure zu installieren.

Auch seine Luxusauto-Strategie mit milliardenteuren und prestigeträchtigen Zukäufen wie Bentley, Bugatti und der Planung der Limousine Phaeton stieß nicht nur auf Zustimmung. Die Bedeutung des Kleinwagengeschäfts und günstigerer Massenmodelle etwa bei Škoda ließ er ebenso wenig außer Acht. Am Ende ging es Piëch – unabhängig von Klasse, Preis und Markenimage – wohl vor allem um das, was er allgemein als sein wichtigstes Hobby bezeichnete: „Autos bauen“.

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