Was sagt mein Käfer über mich aus?

Jeder kennt ihn – den kleinen Runden

Jährliche Käfer-Treffen, Käfer-Museen in vielen Ländern, Käfer-Ausstellungen in allen Städten der Welt: Kaum ein Fahrzeug hat so viel Furore erzeugt und wurde so bekannt wie der VW-Käfer. Unglaublich, aber wahr: Bis er vom Golf abgelöst wurde, war er das meistverkaufte Auto der Welt. Nicht weniger als 21.5 Millionen Fahrzeuge rollten über das Fließband.

Was ist denn so besonders am Käfer?

Zeitzeugen der Käfer-Glanzzeiten bestätigen: Er polarisierte immer schon. Die Menschen liebten ihn, die Menschen hassten ihn. Entweder fand man ihn hübsch, praktisch, billig oder man fand ihn laut, klein, hässlich. Zu Beginn Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands unter Hitler, dann Volkswagen, also ein Auto für alle und jeden leistbar, ist er heute Oldtimer und gehört immer noch zu den bekanntesten Autos der Welt. Mehr Information gibt es hier.

In den Sechziger- und Siebzigerjahren hatte der Käfer noch nicht den Kultwert wie heute, ein Fahrzeug war in erster Linie Gebrauchsgegenstand und nicht Statussymbol. Das ist heute ganz anders.

VW Käfer Besitzer – Freaks? Oder: Was macht einen VW-Käfer-Besitzer aus?

Bei Gesprächen mit verschiedenen Käfer-Besitzern haben wir versucht festzustellen, ob sich ihre Argumente und Begründungen für ihr Faible auf irgendeine Weise decken. Die Antwort auf die Frage oben fällt nach diesen Interviews eindeutig mit “Nein – sie sind keine Freaks und es gibt auch nicht den typischen Käfer-Fahrer!” aus, aber eine Aussage lässt sich treffen: Jeder VW-Käfer-Besitzer weiß sofort eine Begründung zu geben auf die Frage, warum er oder sie ausgerechnet diesen Wagen favorisiert.

Spannend ist es auf jeden Fall festzustellen, warum der kleine Kugel-Porsche – VW Besitzer mögen diesen Ausdruck entschuldigen- die Herzen so vieler Menschen erobert hat und immer noch erobert.

Beginnen wir mit den Argumenten, die am häufigsten genannt werden: Kindheitserinnerungen oder ein nostalgisches Gefühl, das den Käfer-Fan überfällt , wenn er die extravagante Form mit den runden Glubschaugen, die breiten Trittbretter, die ausgezogenen Kotflügel und den einzigartigen Klang des Vierzylinder-Boxermotors mit dem besonderen Auspuff vor sich sieht oder hört.
Andere nennen als Grund für ihre Vorliebe die Verlässlichkeit und Extravaganz, die sie an ihren Liebling binden. Oft haben sich diese über Generationen gehalten. Fuhr der Opa einen Käfer, fuhr der Vater einen Käfer, ist die sentimentale Bindung an das Fahrzeug viel größer als sonst.
Fest steht, Käfer-Fans sind etwas Besonderes und sie stehen dazu. Sie lieben es, stunden-, wochen-. monatelang an ihrem nunmehr Oldtimer herumzubasteln, ihn zu verbessern, zu verschönern, auf Neudeutsch: ihn zu tunen und zu pimpen (obwohl ein original Käfer nicht gepimpt werden kann).

Ein Freund bringt die Käfer-Philosophie folgendermaßen auf den Punkt: „Du musst nur einmal in deinem Leben „Herby-ein toller Käfer“ gesehen haben und du schließt das Auto in dein Herz. Es ist dann kein reines Fahrzeug mehr, sondern ein Lebewesen, ein Freund, der durch Dick und Dünn mit dir geht. Ein Freund mit Gefühlen und Ängsten und Freuden und Sorgen.
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