Quietschende Bremsen sind ein echtes Ärgernis, nicht nur bei Oldtimer und Youngtimer, sondern gernerell bei Autos, und man kann das Quietschen nicht ignorieren. Es handelt sich zwar nicht um ein mechanisches Problem, aber jeder, der mit einem mitfährt, wird sich darüber ärgern oder sogar erschrecken.

 

 

Quietschende Bremsen beim Auto

Das Wichtigste gleich mal vorweg, auf keinen Fall, sollte man die Bremsen mit dem Alleskönner WD40 schmieren.

 

Folgendes erfährst du in diesem Artikel, „Quietschende Bremsen“:

  • Was verursacht das Quietschen der Bremsen?
  • Verschiedene Ursachen für quietschende Bremsen
  • Wie kann man das Quietschen der Bremsen stoppen?

 

Was verursacht das Quietschen der Bremsen?

Alle Bremsen machen irgendwann einmal ein Geräusch. Eine quietschende Bremse kann ein Auto genauso stoppen wie eine leise Bremse und ist nicht weniger effizient.

Die meisten Bremsen verwenden eine gusseiserne Scheibe, die zwischen zwei Bremsbeläge gepresst wird, die mit einem fiktiven Material beschichtet sind. Einige Fahrzeuge der gehobenen Klasse verwenden teure Karbon-Keramik-Scheiben oder sogar spezielle Wolframkarbid-Beschichtungen auf der Scheibe, aber das durchschnittliche Auto wird Stahlscheiben verwenden.

Unter den richtigen Bedingungen können die Scheibe, die Beläge und der Bremssattel in genau der richtigen Frequenz zu vibrieren beginnen, wie die Saite einer Gitarre. Das meiste Bremsenquietschen tritt bei genau einer Frequenz auf. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und die Stärke des Trittes auf das Bremspedal verändern nur die Lautstärke des Geräusches.

 

Verschiedene Ursachen für quietschende Bremsen:

Nasse und verrostete Bremsscheiben

Da die Bremsscheiben aus Gusseisen bestehen, neigen sie dazu, ziemlich schnell zu rosten. Das ist aber kein Grund zur Sorge, wenn du dein Auto regelmäßig benutzt. Viele Bremsbeläge machen bei den ersten Stopps am Morgen ein zischendes oder schleifendes Geräusch, bis die Beläge aufgewärmt sind und die Feuchtigkeit, die sich über Nacht angesammelt hat, abtransportieren.

Das zischende oder schleifende Geräusch an einem regnerischen oder taufeuchten Morgen ist oft nur das Abstreifen einer dünnen Rostschicht, die sich auf den Eisenscheiben gebildet hat, und das ist völlig normal.

Übermäßig rostige Scheiben

Wenn das Auto sehr lange gestanden hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auf der Bremsfläche übermäßiger Rost gebildet hat, den man nicht mehr einfach während der Fahrt abbürsten kann. Dies würde die Bremsbeläge und das Reibmaterial verstopfen und die Bremsen unweigerlich noch mehr beschädigen.

Wenn mehr als nur oberflächlicher Rost auf den Bremsscheiben vorhanden ist, müssen man die Bremsen ausbauen und den Rost mit Bremsenreiniger und Stahlwolle entfernen.

Rostige Ränder und festgefressene Metallklammern

Häufig quietschen die Bremsen auch wegen einer rostigen Kante an der Bremsscheibe und festgefressenen Metallklammern am Bremssattel. Dies geschieht oft bei älteren Bremsen, bei denen das Reibmaterial bereits abgenutzt ist. Die Bremsbeläge üben nur noch Druck auf die Lauffläche des Rotors und nicht mehr auf die Felge aus. Schließlich berührt die verrostete Kante die Metallklammer und beginnt zu quietschen. Man kann Abhilfe schaffen, indem man die Bremsen ausbaut und die rostige Kante und den Clip mit Schleifpapier und Bremsenreiniger abschleift.

Bremsbelag-Reibmaterial-Mischung

Auch die Bremsbelagmischung selbst kann Geräusche verursachen. In der Vergangenheit enthielt das Reibmaterial der Bremsbeläge viel Asbest. Asbest war hochgiftig und verursachte bei denjenigen, die damit arbeiteten, Krebs, so dass die Industrie fast vollständig zu weniger gefährlichen Alternativen übergegangen ist.

Kevlar ist ein Material, das häufig verwendet wird, aber es neigt dazu, staubig zu sein. Die Autos von heute sind schwerer, weil sie mit mehr Sicherheits-, Leistungs- und Komfortfunktionen ausgestattet sind. Die Notwendigkeit, schwerere Autos abzubremsen, führte zum Aufkommen von Metall- und Keramikmaterialien in den Bremsbelägen. Leider können die Bremsen dadurch beim Abbremsen zischen oder sogar ein wenig schleifen. Das ist ein kleiner Preis für die höhere Leistung.

Metallische Abnutzungsindikatoren

Viele Bremsbeläge haben einen kleinen Finger aus Federstahl, den so genannten Verschleißanzeiger, der auf der Scheibe kratzt, wenn der Belag seine Verschleißgrenze erreicht. Dieses Geräusch zeigt an, dass es an der Zeit ist, die Beläge gegen neue auszutauschen, bevor das Reibmaterial vollständig abgenutzt ist. Wenn man weiterfährt, drückt das blanke Metall der Beläge irgendwann auf die Bremsscheibe und beschädigt sie dabei.

Der Verschleißanzeiger macht eher ein reißendes Blechgeräusch und nicht den einzelnen, hohen Ton eines harmlosen, aber lästigen Quietschens.

 

Wie kann man das Quietschen der Bremsen stoppen?

Mit Hochtemperatur-Kupferfett

Man kann eine akustische Entkopplung erreichen, indem man einfach die Rückseite der Belagsträgerplatten mit Hochtemperatur-Kupferbremsfett beschichtet. Diese Maßnahme wird nicht ewig halten, da Wasser und Straßenschmutz sie irgendwann auswaschen werden. Nicht vergessen darf man, den Bremssattel und die Bremsbelagverschlüsse von Rost und Schmutz zu befreien und die Metallklammern gründlich zu reinigen. Wenn alles blitzblank ist, trägt man eine dünne Schicht Hochtemperatur-Kupferfett auf die Trägerplatten der Bremsbeläge und die Verriegelungen auf, damit sie im Bremssattel frei gleiten können. Man kann auch eine dünne Schicht auf die Bremssattelzylinder und die Schlitze und Stifte, die die Beläge halten, auftragen. Achten sollte man jedoch darauf, nicht zu viel Fett aufzutragen, denn wenn es auf die Bremsscheibe oder das Reibmaterial gelangt, geht die Bremsleistung vollständig verloren.

Entkopplungsscheiben verwenden

Wenn man noch reichlich Belagmaterial übrig hat und keine neuen Beläge kaufen will, dann kann man den Bremskolben eventuell akustisch vom Belag entkoppeln, indem man Unterlegscheiben aus Teflon kauft.

Diese passen zwischen den Belag und den Hydraulikkolben des Bremssattels. Manchmal funktionieren sie, manchmal aber auch nicht. Manche Autohersteller haben sie bereits eingebaut, um ein eventuelles Quietschen zu verhindern.

Leider haben manche Bremssättel nicht genug Spielraum in der Kolbenbohrung, um Ausgleichsscheiben anzubringen, ohne dass die Bremsen schleifen, vor allem, wenn man frische, unverschlissene Beläge habt.

Verwenden Sie ein anderes Reibmaterial

Die letzte Möglichkeit, das Quietschen der Bremsen zu beheben, ist die Verwendung eines anderen Reibmaterials. Die Hersteller wägen bei der Auswahl der Bremsbeläge für Ihr Auto eine Reihe von Prioritäten ab, darunter die Lebensdauer der Beläge, Geräuschentwicklung, Haftung, Staubentwicklung und der Preis.

Der Wechsel zu einem metallischen oder keramischen Ersatzbelag kann die Resonanzfrequenz von Belag und Scheibe und damit das Quietschgeräusch verändern. Viele Zubehör-Beläge sind speziell für bestimmte wünschenswerte Eigenschaften, wie z. B. geringe Geräuschentwicklung oder geringe Staubentwicklung, entwickelt worden.

 

Und schließlich sollte man sich von Anti-Quietsch-Sprays fernhalten. Es ist keine gute Idee, Aerosole zu verwenden, die direkt auf das Reibmaterial der Beläge gesprüht werden. Man sollte nichts ausprobieren, dass die Reibungseigenschaften des Belags verändert.

 

Sind die Tipps über quietschende Bremsen hilfreich für dich gewesen? Hast du vielleicht noch weitere Tipps?

 

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Quelle: european-vintage-cars.com