Der Käfer ist der beliebteste Oldtimer in Deutschland: etwa 35.000 Fahrzeuge des Wolfsburger Bestsellers sind derzeit mit einem H-Kennzeichen ausgestattet – Tendenz steigend. Dass immer mehr Käfer als Oldtimer zugelassen werden, dürfte vermutlich darauf zurückzuführen sein, dass das H-Kennzeichen unter anderem auch zum Fahren in Umweltzonen berechtigt; zudem winken günstigere Tarife für Kfz-Steuer und Versicherung. Die Beliebtheit hat allerdings auch durchaus einige Nachteile: die Preise für den Wagen haben in den letzten Jahren stark angezogen; die Zeiten in denen ein Käfer für einige 100 Euro in einem fahrbereiten Zustand erworben werden konnte, sind vorbei. Für Fans stellt sich die Frage nach der passenden Finanzierung. Welche Möglichkeiten gibt es?
Autokredit kommt kaum in Betracht
Zunächst scheint es erst mal sinnvoll, einen Autokredit abzuschließen. Tatsächlich werden diese Darlehen häufig zu besonders günstigen Konditionen gewährt, weil das Auto den Kredit direkt absichert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Fahrzeugbrief beim Kreditinstitut verbleibt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Besitzer den Wagen nicht veräußert, solange der Kredit nicht getätigt wurde. Außerdem wird eine Vollkaskoversicherung verlangt – und genau die könnte bei einem Käfer problematisch sein. Denn üblicherweise wird eine konventionelle Vollkaskoversicherung für ältere Wagen gar nicht mehr angeboten. Aus diesem Grund dürfte der klassische Autokredit auch ausscheiden, üblicherweise darf das Fahrzeug hier nämlich nicht älter sein als zehn Jahre. Auch Leasing-Angebote können für ein Fahrzeug wie den VW Käfer natürlich nicht mehr genutzt werden, wenn es sich dabei nicht gerade um den aktuellen Beetle handelt. Viele klassische Finanzierungsformen für Fahrzeuge werden hiermit also bereits im Vorfeld verhindert. Dennoch ist die Entscheidung für einen solchen Oldtimer auch aus monetärer Sicht keine schlechte Wahl, denn mit weiteren Wertsteigerungen ist zukünftig zu rechnen. Seit einigen Jahren wird das Fahrzeug auch in Mexiko nicht mehr hergestellt, der Bestand nimmt also tendenziell ab.
Online-Kredit als Alternative?
Aus diesem Grund kommt eigentlich nur ein Kredit in Betracht, bei dem der Verwendungszweck nicht im Vordergrund steht. Dafür kann natürlich die Hausbank kontaktiert werden, die bei entsprechender Kreditwürdigkeit auch gerne ein Darlehen vergeben wird – fraglich ist nur, zu welchen Konditionen. Bei einer konventionellen Bank wird auch die Beratung mitfinanziert, was Kredite prinzipiell verteuert. Eine durchaus günstigere Alternative sind sogenannte Direktbanken, die sich vor einem online finden. Der besondere Unterschied liegt darin, dass die Kreditangebote direkt vertrieben werden, und eine Beratung auf diese Weise nicht erforderlich wird – letztlich profitierte Kreditnehmer von geringeren Kosten.
Geregeltes Einkommen Voraussetzung
Unabhängig von der Frage, auf welchem Wege eine Kreditfinanzierung in Anspruch genommen wird, muss der Kreditnehmer einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört es beispielsweise, dass das 18. Lebensjahr vollendet wurde und eine ausreichend hohe Kreditwürdigkeit nachgewiesen werden konnte. Dafür ist ein Arbeitseinkommen Voraussetzung; zu hoch dürfen die Verbindlichkeiten also nicht sein. Außerdem sollte es sich um ein Arbeitseinkommen handeln, BAföG wird also nicht akzeptiert. Ein negativer Eintrag bei der Schufa kann für die meisten Kreditinstitute einen Ausschlussgrund darstellen, obligatorisch ist dies allerdings nicht: einige Banken haben sich auf die Vergabe von Darlehen ohne Schufa-Prüfung spezialisiert. Hierfür wird allerdings ein pfändbares Einkommen benötigt, wodurch der Kredit zumindest teilweise abgesichert werden kann. Darüber hinaus können die Chancen auf eine Kreditvergabe erhöht werden, wenn das Darlehen auf einen zweiten Kreditnehmer aufgenommen wird. Dann verringert sich die Chance des Kreditausfalls, was die meisten Banken honorieren – der Traum vom eigenen VW Käfer muss dann nicht mehr länger ein Traum bleiben.
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