Zum Rennsport wird außer etwas Geld eigentlich nicht allzu viel benötigt: Ein Auto, eine Strecke und ein Fahrer sind die drei Hauptzutaten für den Sport. Auf den Rennstrecken dieser Erde finden sich auch viele VW Käfer wieder. Können sogar nachhaltig erfolgreiche Rennserien mit dem Klassiker aus Wolfsburg entstehen?
Beetle versus Beetle
Wenn sich nur alte Käfermodelle auf einer Rennstrecke wiederfinden und gegeneinander antreten, dann ist beste Unterhaltung garantiert. So geschehen zum Beispiel in der Beetle Challenge, in der sämtliche interessierten Teams teilnehmen konnten, die einen Käfer mit Typ 1 Motor besitzen. Dabei wurde von den Veranstaltern sicher gestellt, dass auch diejenigen mit kleinerem Geldbeutel eine Chance auf Teilnahme haben. Die Serie fand in Großbritannien statt, traditionell eine Nation mit viel Motorsportbegeisterung, die sich auch in größeren Serien wie der Formel 1 immer wieder zeigt. So sicherte sich zuletzt zum Beispiel Lewis Hamilton zum vierten Mal in seiner Karriere den Fahrer-WM-Titel. In den Formel 1-Wetten gilt er für 2018 schon als Favorit. Eine Quote von 2,37 (Stand 12. November) lässt ihn momentan vor Sebastian Vettel rangieren. Fahrer wie Hamilton und Vettel sucht man beim Hobby-Racing im Käfer noch vergeblich. Doch trotzdem haben die Aktiven in beiden Rennsportklassen etwas gemeinsam: die ungebändigte Leidenschaft für den Rennsport und dessen jeweilige Herausforderungen.
Beim härtesten Offroad-Rennen der Welt
Quelle: Volkswagen USA via Twitter
Das berüchtigte Baja 1000 in Mexiko gilt als längstes und härtestes Offroad-Rennen der Welt. Jahr um Jahr fordert das Rennen ein Auto nach dem anderen. Nicht zuletzt deshalb erscheint es als verrückte Idee, in einem VW Käfer mit Baujahr vor 1982 anzutreten. Das Team “Desert Dingo Racing” lässt sich davon nicht weiter stören und tut deshalb genau dies. Trotz des noch nie erreichten Ziels tritt das Team Jahr um Jahr im November in der Klasse 11 an, in der nur sehr wenige Fahrzeuge zu finden sind. Entsprechend beliebt sind die Teams und ihr Ziel, den anspruchsvollen Kurs zu beenden. Die Hindernisse lauern an allen Ecken und Enden, zum Beispiel in Form von Rampen, die insbesondere für die Motorradfahrer etwas Spektakel in die Angelegenheit bringen sollen. Durch die höchsten Anforderungen an die Technik leiden wenig überraschend alle Teile von Motor bis Getriebe, weshalb stets Ersatzteile mitgeführt werden und um Mitternacht gewechselt werden.
Potential für dauerhafte Rennserien?
Rund um die Welt gibt es schier endlos viele Begeisterte für wahre Klassiker wie den VW-Käfer oder seine Nachfolger. Insbesondere die alten Modelle benötigen viel Geduld und mehr Ersatzteile als modernere Autos. Auch werden sie nicht die jüngere Generation mit Top-Speed-Werten an die Grand Prix-Strecken ziehen können, sondern eher diejenigen, die bereits eine Verbindung zum Modell besitzen. Der neue Beetle kann entsprechend höhere Leistung und potentiell spannendere Manöver auf der Strecke hervorbringen, lässt jedoch den “Kult-Faktor” vermissen. Insofern kann nicht davon ausgegangen werden, dass es eines Tages eine Beetle-Serie gibt, die den großen Rennsportserien der Welt das Wasser reichen kann. Sponsoren- und Medieninteresse ist einfach nicht in ausreichender Form gegeben.
Trotz allem bleiben die Serien und Events für alle involvierten Personen etwas ganz Besonderes, das durch keinen Formel 1-Grand Prix der Welt zu ersetzen ist. Und das ist auch gut so.
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