Rund 200 Mitarbeiter von VW die sich schon in der verdienten Pension befinden haben im letzten Jahr ihre Berufserfahrung ehrenamtlich an ihre jüngeren Kollegen weitergegeben. Als Senior Experten sind sie für Volkswagen pro Ehrenamt im Einsatz. Im Jahr 2013 weitet Europas größter Automobilhersteller das erfolgreiche Programm erheblich aus.

„Mit den Einsätzen der Senior Experten sorgen wir dafür, dass wertvolles Know-how im Unternehmen erhalten bleibt. Unsere ehemaligen Mitarbeiter bekommen eine Aufwandsentschädigung und viel Anerkennung. Von dem Programm profitieren alle Beteiligten“, sagt Ralf Thomas, Leiter der Initiative Volkswagen pro Ehrenamt.

Jobs vom Projektmitarbeiter in der Kasseler Getriebeentwicklung bis zum Prüfstandplaner in Shanghai hat er schon vermittelt. „Unsere ehemaligen Mitarbeiter bringen das nötige Wissen mit und kennen das Unternehmen. Nach kurzer Einarbeitung können sie in die Projekte einsteigen“, sagt  Herr Thomas.

Dr. Robert Linnemann (60) aus Osnabrück war für VW als Laborleiter in Emden, in Mexiko, in der Slowakei und in China. Im Vorruhestand wollte er weder auf seine Freiheit verzichten noch alle Verantwortung abgeben. Als Senior Experte nutzt er daher seine Erfahrung und hilft an neuen Volkswagen Standorten beim Aufbau der Labore. Im russischen Kaluga und im US-Werk in Chattanooga hat er schon mehrere Monate verbracht.


Zu den Ehrenamtlichen gehört auch Uwe Keufner (61) aus Wolfsburg. „Der Gedanke, dass ich einfach den Computer herunterfahre und nicht mehr zur Arbeit komme, hat mir Respekt eingeflößt. Mit dem Ruhestand verliert man nicht nur den Beruf, sondern auch viele soziale Kontakte“, sagt er. Mehr als 4 Jahrzehnte arbeitete er bei Volkswagen in der Forschung und Entwicklung, analysierte als Fachreferent den Wettbewerb.

Nach Keufners letztem offiziellen Arbeitstag blieb der Computer nicht lange aus. In der VW Bus-Werkstatt in Hannover hat er eine neue Aufgabe übernommen. 40 restaurierte Oldtimer stehen dort zur Vermietung. Mehrere Stunden, manchmal mehrere Tage pro Woche arbeitet Keufner am Aufbau einer Internetdatenbank, um die Schmuckstücke an Interessenten zu vermitteln. „Für meine Arbeit bekomme ich viel Anerkennung. Daraus ziehe ich Kraft“, sagt er.

Seit dem Jahr 2009 bietet Volkswagen ehemaligen Mitarbeitern die Gelegenheit zum ehrenamtlichen Einsatz. In diesem Jahr baut das Unternehmen das bewährte Programm kräftig aus. „So stellen wir sicher, dass wertvolles Wissen weitergegeben wird“, sagt Thomas. Mit mindestens 400 Experteneinsätzen rechnet er bis Ende des Jahres.

Das ist eine sehr gelungenes Projekt, so etwas ist nicht selbsverständlich. Ein Lob an Volkswagen für die Unterstützung und ein noch viel größeres Lob und viel viel Anerkennung für die ehemaligen Mitarbeiter. Ich kenne Mitarbeiter von Firmen, die ihr Wissen nicht hergeben und alles für sich behalten wollen, denn es könnte dann ja jemand mehr wissen als derjenige usw..
Andererseits gibt es bestimmt auch Leute die in ihrem Ruhestand froh sind, nichts mehr mit der Arbeit zu tun haben müssen.
Finde ich toll das dass so gut klappt.



Quelle: VW