Als der VW Käfer in der Zeit des Nationalsozialismus entwickelt wurde, war zwar geplant, das Auto zu einem Massenverkehrsmittel und damit zu einem Volkswagen zu machen. Durch die traurigen und schrecklichen Kriegsjahre schien dieses Vorhaben aber dann unrealistischer denn je. Umso erstaunlicher war dann der phänomenale Aufstieg nach dem Krieg, der dem Volkswagen Konzern durch dieses Auto gelang. Das einfache Vorkriegsdesign war gerade für die Jahre des Wirtschaftswunders, von 1950 bis Ende der 1970er Jahre, absolut passend. Zwar gab es durchaus Konkurrenz, wie z.B. den 2CV und den R4 aus Frankreich oder auch den Mini aus England, aber keines dieser Fahrzeuge konnte ein so rundum passendes Gesamtpaket anbieten wie der Käfer von Volkswagen.

Was zeichnet nun diesen Volkswagen gegenüber seinen Mitbewerbern besonders aus? Nun zum einen ist das sicherlich seine, für die damalige Zeit außergewöhnlich hohe Zuverlässigkeit. In der heutigen Zeit erscheinen die Serviceintervalle unglaublich kurz und auch die erforderlichen Arbeiten waren, verglichen mit einem modernen Auto, relativ umfangreich, konnten damals aber als sehr günstig bezeichnet werden. Zu dieser geringen Pannenanfälligkeit trug auch der einfache Aufbau des ganzen Fahrzeuges bei. Wo nichts ist, kann auch nichts kaputt gehen. Und wenn doch einmal etwas zu ersetzen war, konnten Teile, bedingt durch die große Verbreitung des Käfers, überall billig über das weitverzweigte Händlernetz erstanden werden. Auf der anderen Seite war der relativ günstige Kaufpreis ein großer Grund für die Popularität des Autos. Über viele Jahrzehnte war der Käfer das meistverkaufte Auto und wurde weltweit, von Europa bis nach Nord- und Südamerika mit großem Erfolg angeboten.

Erst sein Nachfolger, der VW Golf , löste den Käfer an der Spitze der meistverkauften PKW`s ab. Obwohl, bedingt durch die hohe produzierte Stückzahl, noch eine relativ große Anzahl an Käfern, vor allem in Südamerika, auf den Straßen unterwegs sind, hat der Wagen in Europa schon den Status eines Liebhaberfahrzeuges erreicht. In Käfer Clubs wird er gehegt und gepflegt und der Handel mit Ersatzteilen blüht. Auch im Internet werden Autoteile für den Käfer in großer Zahl verkauft, wie auf der Seite von www.pkwteile.de zu sehen ist. Nachschubprobleme gibt es also nicht und das dürfte noch jahrelang so bleiben.
Diese Vorteile hat auch die Szene der Auto Customizer erkannt und daher werden die umgebauten und aufgetunten Fahrzeuge immer beliebter.

Auch der VW Konzern wollte den klangvollen Namen wieder nutzen und hat im Jahr 1997 einen modernen Käfer, den “New Beetle”, auf den Markt gebracht. Dieses Auto wurde bis 2010 gebaut und dann durch den, nur “Beetle” genannten, Nachfolger ersetzt. Die zweitürige Karosserieform beider Modelle erinnert an den Erfolgstyp und das ist, neben einem originell gestylten Armaturenbrett und nostalgischen Anzeigeinstrumenten, auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Technisch basieren die Autos auf dem VW Golf und haben daher statt eines luftgekühlten Heckmotors ein modernes, wassergekühltes Aggregat im Bug unter der Motorhaube. Auch das Fahrwerk stammt vom neuen Konzern Erfolgstyp ab und ist, statt der angetriebenen Hinterräder, nun mit Frontantrieb ausgerüstet. Trotz der sicheren Straßenlage und den fortschrittlichen Fahreigenschaften haben es die neuen Beetles bis heute nicht geschafft, an die großen Erfolge des Vorgängers anzuknüpfen.