Volkswagen feiert den 40. Geburtstag des erfolgreichsten europäischen Autos aller Zeiten: des VW Golf.

40 Jahre VW Golf

Somit nehmen wir uns den VW Golf in den nächsten Tagen etwas genauer unter die Lupe.

Und davon etwas genauer den VW Golf I, Golf II und den Golf III.

Bis heute wurden weltweit mehr als 30 Millionen Exemplare des Beststellers verkauft. Seit jeher ist der Golf dabei ein Spiegelbild des technischen Fortschritts. Ganz gleich ob Turbomotor, Direkteinspritzer, Elektro- oder Plug-In-Hybridantrieb; ganz gleich ob ABS, ESC, XDS oder 4MOTION; ganz gleich ob automatische Distanz-regelung, City-Notbremsfunktion, Gespannstabilisierung oder Multikollisionsbremse; ganz gleich ob Klimaautomatik, Dynaudio-Soundsystem, Touchscreen mit Annäherungssensor oder LED-Scheinwerfer; ganz gleich ob Trendline, Comfortline, Highline, GTI, GTD oder GTE – stets war es der Golf, durch den die wichtigsten automobilen Technologien und Trends unserer Zeit demokratisiert wurden.

Golf I: Der erste Golf der Serienproduktion fuhr am 29. März 1974 von den Montagebändern in Wolfsburg und konnte ab Mai bei den Volkswagen Händlern gekauft werden. Dort, wo über Jahrzehnte der Käfer und damit der Heckmotor und Heckantrieb das Bild dominierte, begann so endgültig eine neue Epoche: die des quer eingebauten Frontmotors und Frontantriebs. Eingeleitet hatte diese Bewegung kurz zuvor der Scirocco und – als erster Volkswagen Fronttriebler nach dem von NSU übernommenen K70 – der 1973 vorgestellte Passat. Mit dem Golf war nun auch die volumenstärkste Klasse auf die neue Technologie umgestellt worden.

Entworfen von Giorgio Giugiaro und dem Volkswagen Design, musste der Golf I als Nachfolger des über 21,5 Millionen Mal gebauten Käfers der unermesslich großen Erwartung gerecht werden, die Erfolgsgeschichte des bis dato erfolgreichsten Autos der Welt fortzusetzen. Es klappte: Das moderne und sichere Antriebskonzept, die gute Raumökonomie und letztlich auch das Design überzeugten derart, dass bereits im Oktober 1976 der einmillionste Golf gefeiert werden konnte.

Wie alle Golf danach, so war auch die erste Generation ein Spiegelbild des Fortschritts und der automobilen Trends. So leitete Volkswagen mit dem ersten Golf GTI (1976) die Dynamisierung dieser Klasse ein; der Golf D (Saugdiesel, 1976) und der spätere Golf GTD (Turbodiesel, 1982) sorgten für den Durchbruch des Diesel im kompakten Segment. 1979 brachte Volkswagen mit dem Golf Cabriolet das zeitweise meistverkaufte offene Auto der Welt auf den Markt. Von der ersten Generation des Golf inklusive aller Derivate wie dem Cabriolet und dem seinerzeit baugleichen Jetta wurden 6,99 Millionen Exemplare verkauft – 0,87 Millionen Golf pro Jahr.

Golf II: Er war der zweite Golf – der Volkswagen, mit dem die Generation der Babyboomer, die heute knapp 50-Jährigen, fahren lernte: Wurde schon der Vorgänger zum Liebling aller Fahrlehrer und Fahrschüler, dann dieselte sich der neue Golf nun endgültig und unauslöschbar in die Köpfe dieser Allianz auf Zeit. Die saß ab August 1983 nicht mehr ganz so eng nebeneinander, da sich die Raumausnutzung weiter verbessert hatte. Fakt ist: Es war der Golf, mit dem der geregelte Katalysator (1984), das Antiblockiersystem (ABS, 1986) und die Servolenkung in der Golf-Klasse durchstarteten und der erstmals auch allradgetrieben (syncro, 1986) zu haben war. Und schon 1989 stellte Volkswagen von diesem Golf einen Prototyp mit Elektroantrieb und einen weiteren mit Hybridantrieb vor. Insgesamt wurden inklusive aller Derivate bis zum Sommer 1991 genau 6,3 Millionen Exemplare der zweiten Generation produziert – 0,79 Millionen Golf pro Jahr.

Golf III: Mit der dritten Generation des Golf leitete Volkswagen im August 1991 eine neue Ära der Sicherheit ein. Zum einen war der Golf III der erste Typ der Baureihe, den es ab 1992 mit Frontairbags gab; zum anderen aber führten große Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass sich die Crasheigenschaften signifikant verbesserten. Darüber hinaus sind mit dem dritten Golf zahlreiche weitere technische Meilensteine der Baureihe verbunden. Unter seiner Karosserie debütierten der erste Sechszylindermotor (VR6), die Geschwindigkeitsregelanlage, der Oxydationskatalysator für die Dieselmotoren (1991), der erste Dieseldirekteinspritzer (TDI, 1993 und SDI, 1995) und die Seitenairbags (1996). Ebenfalls 1996 wurde das ABS für alle Golf serienmäßig. 1993 hatte Volkswagen auf der Basis des dritten Golf zudem ein neues Cabriolet, einen neuen Allradler (syncro II) und den ersten Variant (Kombi) der Baureihe vorgestellt. 1997 lief die dritte Generation aus; insgesamt wurden inklusive aller Derivate 4,83 Millionen Exemplare Generation produziert – 0,81 Millionen Golf pro Jahr.

Golf IV: Unter der Regie des damaligen Volkswagen Designchefs (Konzern) Hartmut Warkuß kristallisierte sich jenes klare und präzise Design heraus, das einerseits der Historie der Marke mehr als je zuvor gerecht wurde, andererseits die Weichen für den Aufbruch in die Volkswagen Zukunft stellte. Die Volkswagen Design-DNA hat in dieser Zeit ihren Ursprung. Parallel schritt mit dem Debüt des ESC (1998) die Demokratisierung der Sicherheit weiter voran. Ebenfalls 1998 stellte Volkswagen den ersten Allrad-Golf mit Haldex-Kupplung vor – den Golf 4MOTION. Ein Jahr später wurde das ESP zuerst in Deutschland Serienstandard. 2002 folgten die erste Benzindirekteinspritzung (FSI) und das Debüt der serienmäßigen Kopfairbags (Windowairbags). Ebenfalls 2002 stellte Volkswagen den 250 km/h schnellen R32 vor. 2003 war es dieses Topmodell der Baureihe, das erstmals mit dem revolutionären Doppelkupplungsgetriebe (DSG) debütierte. Im selben Jahr räumte der vollverzinkte Golf IV den Platz auf den Produktionsbändern für den Golf V.
Insgesamt wurden inklusive aller Derivate 4,99 Millionen Exemplare der vierten Generation produziert – 0,83 Millionen Golf pro Jahr.

Golf V: Er war der Golf, dessen Komfort, Dynamik und Qualität 2003 so manch einen Wettbewerber der höheren Mittelklasse hinter sich ließ. Nichts anderes galt für die Qualität. Ein Wert, der die Stabilität der per Laser geschweißten Karosserie untermauert, waren die 2003 beim Debüt des Golf V ausgewiesenen 35 Prozent Plus in der Torsionssteifigkeit. Erstmals war der Golf nun zudem auf Wunsch mit Seitenairbags im Fond lieferbar – zusammen mit den sechs serienmäßigen Airbags (Front, Seite vorn, Kopfairbags) waren damit acht der schützenden Luftpolster an Bord. In Sachen Komfort und Dynamik punktete der Golf V dank seiner neuen Vierlenkerhinterachse, einem 7-Gang-DSG, Bi-Xenonscheinwerfern, Regensensor und Panoramaschiebedach sowie dem Debüt des ersten Turbo-Benzindirekteinspritzers im Golf GTI (2004) und des weltweit ersten Twinchargers (TSI, 2006) mit Turbo- und Kompressor-Aufladung. 2006 debütierte der Golf Plus, 2007 der CrossGolf, ein neuer Variant und der extrem sparsame Golf BlueMotion (4,5 l/100 km). Insg
esamt wurden inklusive aller Derivate 3,4 Millionen Exemplare der fünften Generation produziert – 0,68 Millionen Golf pro Jahr.

Golf VI: In nur vier Jahren entstanden auf der Basis der 2008 vorgestellten sechsten Generation bis Ende Juli 2012 weitere 2,85 Millionen Golf. Und wieder machte auch die Sicherheit große Fortschritte: Die Karosserie war derart stabil, dass sie mit Bravour die maximalen fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest erzielte. Serienmäßig war nun zudem ein weiterer Airbag an Bord: der Knieairbag für den Fahrer. Immer mehr TSI-Motoren und die Umstellung der Turbodiesel (TDI) von der Pumpe-Düse-Technik auf das Common-Rail-System sorgten indes für mehr Dynamik bei weniger Verbrauch. Spitzenreiter im positiven Sinne war hier der zweite Golf BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur noch 3,8 l/100 km respektive 99 g/km CO2. Neue Assistenzsysteme wie die automatische Fernlichtregelung Light Assist, der ParkAssist, Berganfahrassistent und Technologien wie die adaptive Fahrwerksregelung DCC machten die sechste Generation zum bis dato fortschrittlichsten Golf. Insgesamt wurden inklusive aller Derivate 2,85 Millionen Exemp
lare der sechsten Generation produziert – 0,71 Millionen Golf pro Jahr.

Golf VII: Am 4. September 2012 feierte Volkswagen die Weltpremiere des siebten Golf. Schon einen Tag später startete in den ersten Ländern der Vorverkauf des Beststellers. Nur drei Wochen danach präsentierte Volkswagen den Golf auf dem Pariser Automobilsalon erstmals dem ganz großen Publikum. Das Gewicht des neuen Golf wurde um bis zu 100 kg gesenkt und damit die viel zitierte Gewichtsspirale umgedreht. Je nach Motor konnte der Verbrauch gegenüber dem Vorgänger um maximal 23 Prozent reduziert werden. Der neue Golf TDI BlueMotion verbraucht unter Normbedingungen im NEFZ nur noch 3,2 l/100 km (analog 85 g/km CO2). Ein weiteres Novum ist der 1,4 TSI mit 103 kW / 140 PS und einer automatischen Zylinderabschaltung (aktives Zylindermanagement ACT). Durchschnittsverbrauch dieses ebenso sportlichen wie nachhaltigen Benziners: 4,7 l/100 km. Darüber hinaus hat Volkswagen den Golf mit einer ganzen Armada neuer und zum Teil serienmäßiger Assistenzsysteme ausgestattet. 2014 elektrisiert Volkswagen mit dem Golf die Kompakt
klasse: Bereits zu kaufen ist der rein elektrisch angetriebene e-Golf mit einer Reichweite von rund 190 Kilometern. Im Herbst wird zudem der neue Golf GTE durchstarten; sein Plug-In-Hybridantrieb erreicht einen Normver-brauch von nur 1,5 l/100 km; rund 50 Kilometer kann der Golf GTE rein elektrisch gefahren werden.



Wir feierten doch erst 30 Jahre VW Golf II.

Quelle: Volkswagen