Auch dieses Jahr, am 28. bis 29.03.2009 hat in England, Sandown Park in Esher die Volksworldshow (VoWo) stattgefunden.

Es waren wieder viele tolle, originale und verrückte Umbauten angereist.

Besonders aufgefallen ist dieser Wagen:

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Das ist ein Tempo Matador, Baujahr müsste 1952 sein, mit Airride Fahrwerk, von den Jungs von Bus Barn Blog.

Wahnsinn was man alles machen kann.

Zum Vergleich ein original Tempo Matador.

 

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Nun möchte ich kurz zu der Geschichte von Tempo und der Verbindung von Matador und Volkswagen eingehen.

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Geschichte des Tempo Matador:

1950 kam der Matador mit Volkswagen Motor, Rohrahmen in V-Form, vier Räder, einzeln aufgehängten und schraubengefederten Hinterrädern, sowie Querblattfederung vorn, der Antriebsblock wurde rittlings eingebaut, vorn saß das Getriebe und dahinter der Motor, ins Programm.

Die ersten Matador (die Frontpartie wurde von so manchen Kritikern mit dem Gesicht eines Boxerhundes verglichen) wurden mit 25 PS Motoren, luftgekühlt und 1131 cm³ des VW Käfers aus Wehrmachtsbeständen angetrieben.

1952 stellte VW-Chef Heinz Nordhoff die Lieferung des Triebwerks für Konkurrenz Unternehmen ein und begann selber mit dem Bau eines Transporter – dem Volkswagen Bus.
Daraufhin wurde der Matador mit einem 3 Zylinder Zweitaktmotor mit 672 cm³ oder einem Viertaktmotor mit 1092 cm³ und 34 PS von Ing. Büro Müller angeboten.
Ab 1957 wurde der Tempo Matador von einem Austin-Motor mit 948 cm³ und 34 PS angetrieben.

Es wurden ca. 95.209 Tempo Matador von 1949-1966 gebaut.

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Geschichte der Firma Tempo:

1928 wurde die Vital & Sohn Tempo Werk GmbH in Harburg gegründet.
Als Ziel hatten sie sich vorgenommen, Lieferwagen zu erzeugen.

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Der erste Tempo, T1 wurde in der väterlichen Kohlenhandlung, Kohlen- und Brennstoffhandel, an der auch Oscar Vidal beteiligt war, gebaut. Es war ein Vorderlader, ein Dreirad mit der Ladefläche vor dem Fahrersitz, dieser wurde mit einem Ilo Motor angetrieben. Später wurden im eigenen Werk der T6 und der T10 erbaut.

Die heute bekanntesten Modelle sind die Dreiräder und das Modell Matador.

Das Konstruktionsprinzip war, das alles im Fahrerhaus untergebracht wurde, um beim Aufbau möglichst viele Gestaltungsmöglichkeiten zu lassen, zu können. Somit gab es auch eine große Anzahl an Sonderaufbauten und Spezialtransportern.

1933 wurden neben dem Dreirad, das nun ein geschlossenes Führerhaus besaß, auch vierrädrige Cabriolimousinen und Lieferwagen mit Kastenaufbauten hergestellt.

1955 musste Oscar Vidal, eine Verbindung mit Hanomag eingehen, da er sonst den Druck des Marktes nicht standhalten konnte.

1965 hat Vidal die letzten Anteile an den Rheinstahl Konzern abgegeben und somit verschwand auch die Marke Tempo. Auch 1965 noch, übernahm die Firma Hanomag das Unternehmen und entwickelte aus dem Tempo Lieferwagen, den Harburger Transporter.

Ab dem Jahre 1966 hatten die Tempo Matador das Emblem von Rheinstahl-Hanomag montiert.

1969 wurde das Tempo Werk ein Teil der Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke GmbH, diese ging 1971 an die Daimler-Benz AG über.

1978 fuhren die Harburger Transporter mit dem Mercedes Stern.

Da gibt es noch ein cooles Vide von dem legendären Klassiker: