Wenn man die Stichworte Volkswagen und Hightech hört, denkt man vermutlich zuerst an Elektroautos wie den e-Golf. Der Konzern Volkswagen investiert sehr viel in die Entwicklung der fossilfreien Fahrzeuge, doch steht hier ebenfalls die Digitalisierung im Fokus. Dabei mag es überraschen, dass VW sogar aktiv auf Virtual Reality-Brillen setzt. Doch was hat es damit auf sich?

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Virtual Reality wird heutzutage größtenteils mit Videospielen in Verbindung gebracht. Nicht ohne Grund, wenn man bedenkt, dass es die Spieleindustrie war, die die Entwicklung der Technologie maßgeblich gestützt und vorangetrieben hat. Dabei wurden Milliarden investiert, bevor überhaupt klar war, ob die VR-Brillen überhaupt erfolgreich sein würden. Doch die Videospielindustrie boomt, was diese Investitionen überhaupt erst möglich gemacht hat. Ständig kommen neue Entwickler auf den Markt, die ihre Spiele präsentieren. Auf Plattformen wie Steam sind die Hürden beispielsweise besonders gering, da man seine Spiele ganz leicht als Early-Access-Titel anbieten kann und auch auf Kickstarter lassen sich Ideen finanzieren. Auch der iGaming-Sektor, zu dem beispielsweise Online Casinos gehören, trägt zum Wachstum der Spielebranche bei. Ständig findet sich im Internet ein Zustrom neuer Anbieter wie Wildz, die mit ihren Bonusangeboten und Treueprogrammen neue Kunden anziehen und die Marktreichweite erhöhen. Es ist genau diese hohe Nachfrage nach Videospielen, die schlussendlich zum Erfolg der VR-Brillen Oculus Rift und HTC Vive beigetragen hat. Das sieht man auch direkt an den VR-Spielen. Seit 2016 kamen die ersten Titel auf den Markt und ständig werden weitere veröffentlicht.

An sich ist die Virtual Reality auch in der Autoindustrie keine Neuheit. Seit den 1990ern verwendet man beispielsweise dreidimensionale Illusionswelten (Cave Automatic Virtual Environment, kurz CAVE), welche beim Fahrzeugdesign helfen. Dabei handelt es sich um Räume, bei denen Projektionen eingesetzt werden, um eine virtuelle Umgebung zu schaffen. Im Bereich der modernen Virtual Reality hat Volkswagen jedoch ein neues Territorium erforscht. Ähnlich wie die Videospielindustrie versucht der Konzern, nun auch VR-Brillen miteinzubeziehen. So greift er auf die hochauflösende HTC Vive-Brille zurück, die für die Erschaffung neuer Produktvisionen genutzt wird. Anstatt neue Automodelle oder Designs am PC oder im CAVE zu entwerfen, können Mitarbeiter in einer fotorealistischen VR-Umwelt tätig sein. Interessant dabei ist auch, dass mehrere Leute sich auch gleichzeitig in der VR-Welt aufhalten und am gleichen Projekt arbeiten können. Dadurch hat Volkswagen ein globales Netzwerk geschaffen, bei dem Experten des Unternehmens trotz der physischen Distanz höchst effektiv zusammenarbeiten und kommunizieren können. Hierfür hatte die Volkswagen AG 2018 in einer weltweiten Aktion VR-Trainingsprogramme für über 10.000 Mitarbeiter gestartet. Diese beinhaltete mehr als 30 verschiedene Trainingserfahrungen, die vom Zusammenbau von Fahrzeugen, über Teamtraining bis hin zum Kundendienst reichten.


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Wie man sehen kann, hat das Unternehmen durch die Einführung der VR-Brillen einen wichtigen Schritt eingeleitet, die Designprozesse auf den neuesten Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen. Auch die Konsumenten profitieren direkt von der Digitalisierung der VW-Fahrzeuge. So ist der neue Golf mit einem Hightech-Cockpit ausgerüstet, welches man vor einigen Jahren noch der Science-Fiction zugeschrieben hätte. Es ermöglicht die Anzeige verschiedener Elemente, wie die Geschwindigkeit oder Navigationsdaten, welche direkt auf die Windschutzscheibe digital projiziert werden. Diverse Assistenten vereinfachen die Erfahrung beim Fahren ebenfalls und eine automatische Stimmenerkennung hilft dabei, verschiedene Funktionen des Fahrzeuges aktivieren zu können.

Die Digitalisierung von Designprozessen und den Fahrzeugen selber zeigen, dass Volkswagen sich gut auf diese Herausforderungen der Automobilindustrie vorbereiten konnte. Die VR-Brillen spielten hierfür eine Schlüsselrolle.