Obwohl hierzulande schon seit Jahrzehnten nicht mehr produziert, gehört der VW Käfer bei den Deutschen noch immer zu den bekanntesten Pkw überhaupt. Im Ausland gilt er gar als Inbegriff der deutschen Automobilität. Noch heute sind unzählige Exemplare in Betrieb, allein in Deutschland wird ihre Zahl auf über 50.000 geschätzt. Eine Suche nach dem Stichwort Käfer bei mobile.de ergibt mehrere hundert Treffer. Doch warum ist der Käfer so beliebt?
Ein Kult-Relikt aus besseren Zeiten
Der VW Käfer wurde ursprünglich in den 30er Jahren von Ferdinand Porsche entwickelt. Damals waren Autos noch ein teurer Luxusartikel, nur wenige Menschen in Deutschland konnten sie sich leisten. Dies sollte sich mit dem Käfer ändern. Tatsächlich läutete der Wagen bei uns das Zeitalter der Massenmobilität ein, allerdings erst ein paar Jahre später, denn der Zweite Weltkrieg verhinderte zunächst die Markteinführung. Nach 1945 gingen die Käfer-Absätze dagegen schnell bergauf. Bereits 1955 wurde die Millionengrenze überschritten. Der Käfer wurde zum Sinnbild für das Wirtschaftswunder, für bescheidenen bürgerlichen Wohlstand, für individuelle Mobilität und Freiheit. Doch nicht nur in Deutschland, auch im Ausland erfreute sich der Wagen großer Beliebtheit. In den USA erfüllt er der 68er Generation den Wunsch nach einem sparsamen und umweltfreundlichen Auto. Nach dem Produktionsende in Deutschland wurde der Käfer noch bis 2003 im mexikanischen Puebla gebaut und brachte auch in Südamerika Millionen Menschen zu den eigenen vier Rädern. Mit mehr als 21 Millionen verkauften Fahrzeugen war der Käfer lange Zeit das erfolgreichste Auto überhaupt und wurde jüngst nur vom VW Golf übertroffen.
Die robuste Technik
Die Beliebtheit des Käfers kam jedoch nicht von Ungefähr. Er verdankte es vor allem seinem robusten Innenleben, dass ihm solch ein unvergleichlicher Erfolg beschieden war. Als besonders zuverlässig gilt der Motor. Das Aggregat im Heck verzichtet auf das heute übliche Wasserkühlsystem, Leckagen kann es daher gar nicht geben. Nur längere Vollgasfahrten bei niedrigem Tempo, etwa bergauf im niedrigen Gang, konnten bei dem Motor Hitzeschäden verursachen. Sollte dennoch einmal etwas am Antrieb defekt sein, so kann jeder Lehrling die Maschine auseinander nehmen. Viel ist ansonsten nicht dran am Käfer, daher kann auch nicht viel kaputt gehen. Die Elektrik beschränkt sich auf ein Minimum. Nur nach Rost sollte man heute Ausschau halten. Die Jahrzehnte sind an den damals noch nicht verzinkten Karossen oft nicht spurlos vorbei gegangen.
Das unverwechselbare Design
Jeder erkennt wohl einen Käfer, wenn er einen sieht. Die abgerundete Form mit den freundlichen Kulleraugen, die breit ausgestellten Kotflügel, die markante Heckscheibe, das alles prägt sich ein. Klassisch und zeitlos wirkt der Wagen. Mit ein wenig Phantasie ist die designtechnische Verwandtschaft zum Porsche unverkennbar. Seinen Einzug in das kulturelle Gedächtnis verdankt der Käfer auch der Disney-Filmreihe „Herbie“, sie handelt von einen Käfer, der denken und fühlen kann. Seine markante Lackierung mit Rennstreifen und der Startnummer 53 ruft bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen wach. Sicherlich, das Design des Käfers polarisierte bereits damals und tut es noch. Die einen finden es einfach nur niedlich, die anderen gewöhnungsbedürftig. Doch Geschmäcker spielen hier keine Rolle. Der Käfer ist heute Kult-Auto abseits jeder Kritik. Er ist ein Stück Automobilgeschichte, das bis heute überdauert hat.
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Das ist ein tolles Auto und das ändert sich nicht. Danke für den Beitrag!
[…] Dass für die Filmreihe von Herbie ein VW Käfer die Hauptrolle übernehmen sollte, war nicht von Anfang an klar. Die Produzenten stellten im Vorfeld der Filmproduktion eine Reihe von Fahrzeugen auf, liessen Passanten auf das Gelände und beobachteten deren Reaktionen. […]