Der VW Käfer Type 18: Ein seltener Polizeiwagen mit Austro-Tatra Aufbau
Der VW Käfer ist zweifellos eines der bekanntesten und meistproduzierten Fahrzeuge der Automobilgeschichte. Doch neben den klassischen Varianten, die in Massenproduktion gingen, gab es auch einige Sonderanfertigungen, die weniger bekannt, aber umso faszinierender sind. Eines dieser besonderen Modelle ist der VW Käfer Type 18 aus dem Jahr 1950, der von der österreichischen Firma Austro-Tatra als viertüriger Polizeistreifenwagen umgebaut wurde. Dieses Modell war nicht nur ein seltenes Fahrzeug, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielseitigkeit des Käfers und die Kreativität der Karosseriebauer jener Zeit.
Ein seltener Anblick: Der VW Käfer Type 18 mit Austro-Tatra Aufbau
Die Firma Austro-Tatra, die vor allem durch die Produktion von Nutzfahrzeugen und Karosserien bekannt war, nahm in den frühen 1950er Jahren den VW Käfer als Basis für eine spezielle Version eines Polizeifahrzeugs. Das Ergebnis war der VW Käfer Type 18, ein viertüriger Streifenwagen, der sich deutlich von den herkömmlichen Käfer-Varianten unterschied.
Der Hauptunterschied lag in der Karosserie: Der Wagen erhielt von Austro-Tatra einen völlig neuen Aufbau mit vier Türen, um den Anforderungen eines Polizeifahrzeugs gerecht zu werden. Während der Standard-Käfer lediglich zwei Türen hatte, bot diese Sonderanfertigung den Beamten einen deutlich besseren Zugang zum Innenraum, was für die tägliche Arbeit im Polizeidienst von großem Vorteil war.
Dieser spezielle Typ wurde hauptsächlich in Österreich eingesetzt und diente dort als zuverlässiges Streifenfahrzeug. Die robuste und bewährte Technik des Käfers machte ihn ideal für den Polizeieinsatz, da er langlebig, einfach zu warten und in der Stadt sowie auf dem Land gleichermaßen effektiv war. Das Modell blieb jedoch auf eine geringe Stückzahl begrenzt, was es heute zu einem äußerst seltenen und gesuchten Sammlerstück macht.
Technische Daten des VW Käfer Type 18
Der VW Käfer Type 18 basierte auf der klassischen VW Käfer-Plattform, die für ihre Einfachheit und Robustheit bekannt war. Der luftgekühlte Boxermotor mit 1,1 Litern Hubraum leistete etwa 25 PS, was für die damaligen Verhältnisse völlig ausreichend war, um den Käfer mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h durch den Verkehr zu bringen.
Die Anpassung durch Austro-Tatra betraf vor allem die Karosserie. Der Aufbau wurde so modifiziert, dass er neben den vier Türen auch mehr Platz im Innenraum bot, was für den Polizeidienst erforderlich war. Das Fahrzeug war zudem mit einer speziellen Ausrüstung für den Polizeieinsatz ausgestattet, darunter Funkgeräte und Signallichter, die im normalen Käfer nicht zu finden waren.
Austro-Tatra und der Käfer: Weitere Umbauten?
Austro-Tatra war in den 1950er Jahren ein bekannter Karosseriebauer, der sich vor allem auf Nutzfahrzeuge spezialisierte. Neben dem VW Käfer Type 18 ist jedoch wenig dokumentiert, dass Austro-Tatra weitere Karosserievarianten des Käfers entwickelt hat. Der viertürige Polizeiwagen bleibt daher eine seltene und außergewöhnliche Ausnahme.
Allerdings gab es auch andere Käfer-Umbauten durch verschiedene Karosseriebauer, die den Käfer für unterschiedliche Zwecke anpassten. So gab es Käfer-Umbauten als Krankenwagen, Lieferwagen und sogar Cabriolets von verschiedenen Spezialfirmen.
Und was ist mit dem VW Bus?
Interessanterweise gibt es auch keine bekannten Umbauten von Austro-Tatra auf Basis des VW Transporters (VW T1). Allerdings bot der T1 als vielseitiges Nutzfahrzeug von Haus aus eine Vielzahl von Karosserievarianten an, darunter Krankenwagen, Pritschenwagen und Campingmobile. Andere spezialisierte Karosseriebauer in Europa und Südamerika modifizierten den VW Bus für verschiedene kommerzielle oder staatliche Zwecke, ähnlich wie der Käfer.
Einblicke in die Geschichte des VW Käfers als Polizeiwagen
Der VW Käfer wurde in vielen Ländern als Polizeiwagen eingesetzt, besonders in den 1950er und 1960er Jahren, aufgrund seiner Zuverlässigkeit und der relativ niedrigen Betriebskosten. In Deutschland etwa war der Käfer in den Nachkriegsjahren weit verbreitet, da er sowohl in städtischen als auch ländlichen Regionen gut eingesetzt werden konnte. Oft wurden diese Polizeikäfer in charakteristischem Grün-Weiß lackiert und mit speziellen Blaulichtern ausgestattet.
Dass der Käfer auch in Österreich von Austro-Tatra zu einem viertürigen Polizeiwagen umgebaut wurde, zeigt, wie flexibel dieses Fahrzeug in seiner Konstruktion und Nutzung war. Auch wenn das Modell in nur kleiner Stückzahl hergestellt wurde, verdeutlicht es die Kreativität der Nachkriegszeit, als Karosseriebauer und Automobilhersteller nach innovativen Lösungen suchten, um den Bedarf an vielseitigen, robusten Fahrzeugen zu decken.
VW Käfer
Der VW Käfer Type 18 mit Austro-Tatra Aufbau ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des legendären VW Käfers. Diese seltene Version, die speziell als Polizeiwagen in Österreich eingesetzt wurde, zeigt die Vielseitigkeit des Käfers und wie er an die Bedürfnisse unterschiedlicher Einsatzbereiche angepasst wurde. Obwohl es sich um ein seltenes und wenig bekanntes Sondermodell handelt, hat der Type 18 seinen Platz in der Geschichte des Käfers als innovatives und praktisches Fahrzeug sicher.
Für Sammler und Liebhaber bleibt der VW Käfer Type 18 mit Austro-Tatra Aufbau ein wahres Juwel – ein Stück Automobilgeschichte, das nicht nur durch seine Seltenheit, sondern auch durch seine kreative und funktionale Umsetzung besticht. Wer heute die Chance hat, einen dieser seltenen Polizeikäfer zu sehen, wird schnell verstehen, warum der Käfer weltweit als eines der vielseitigsten Fahrzeuge aller Zeiten gilt.
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