Nun stehen die Gewinner der Planai Classic 2019 fest.
So hart und brutal wie diese Oldtimerveranstaltung dieses Jahr war, waren eigentlich alle Teilnehmer Gewinner und es gebührt diesen Leuten großer Respekt.
Das Vater-Sohn-Gespann Alexander und Florian Deopito gewann auf Mercedes 200 (1972) die schwierigste Planai-Classic der letzten Jahre. Mit einem 3. Platz in der Planai Bergprüfung sicherten sie Ihren Sieg, der nach zwei Fahrtagen praktisch schon vorher feststand.
Weil das deutsche Team Martin Krisam/Uli Barnewitz mit ihrem Sunbeam Tiger bei der Bergprüfung von der Straße rutschten, musste der dritte Lauf der Planai-Bergprüfung abgebrochen werden. Das Team blieb gottseidank unverletzt, jedoch musste das Fahrzeug von der Feuerwehr geborgen werden.
Alexander Deopito und sein Sohn Florian sind in der österreichischen Oldtimerszene das Maß aller Dinge. Kommentar des Siegers: „Diese Planai-Classic war die schwierigste Veranstaltung, die ich je gefahren bin. Wir waren alle am Limit mit der Ausdauer und der Konzentration. Der permanente Stress mit dem Winterwetter hat uns ausgehöhlt!“
Vielleicht hätte hier die App Parkplatzsuche mit dem Smartphone weitergeholfen.
Den zweiten Platz holte das niederländische Team Michael und Nico Koel auf Alfa Romeo Giulia Super vor Gert Pierer/Othmar Schlager auf Volvo 122S.
Hans Joachim „Strietzel“ Stuck, einer der Topstars im Feld sagte: „Ich bin schon viel gefahren, aber sowas habe ich noch nie erlebt!“
Er zählt zu den populärsten Rennfahrern, die Deutschland je hatte. Bei der Planai-Classic ist er auf einem VW-Käfer der Star.
Hans-Joachim Stuck ist Jahrgang 1951, geboren in Garmisch-Partenkirchen. Schon sein Vater Hans Stuck war eine Rennfahrer-Legende in der großen Zeit der Auto Union-Silberpfeile.
Der „Strietzel“, wie ihn seine Freunde nennen, fuhr zwischen 1974 und 1979
74 Formel 1 Grand-Prix auf March, Brabham, Shadow und ATS, aber er hatte nie ein konkurrenzfähiges Auto, so dass es nur zu zwei Podestplätzen reichte. „Strietzel“ jedoch war ein Allround-Rennfahrer, seine wahren Qualitäten zeigte er in den großen Sportwagenrennen: Er wurde 1985 Langstrecken-Weltmeister auf Porsche, 1986 und 1987 gewann er die 24 Stunden von Le Mans auf Porsche.
Bereits 1974 wurde er Vize-Europameister in der Formel 2.
1986 gewann er die 12 Stunden von Sebring mit Jo Gartner und Bob Akin auf Porsche 962, 1988 mit Klaus Ludwig. Dreimal gewann er das 24 Stunden Rennen am Nürburgring (1970, 1998, 2004). 1990 holte er sich die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft DTM auf einem Audi V8. Fragt man ihn heute, aus welchem Rennen er seine größte Befriedigung schöpfte, sagt er: „Das war beim zweiten Le Mans Sieg, da startete ich eine Aufholjagd in der ich vier Stunden in einem Stück am Steuer saß“. Den Tiefpunkt erlebte er ebenfalls in Le Mans, „als ich eine Stunde lang am Wrack des Jo Gartner Porsche vorbeifuhr, ohne zu wissen dass er tot war. Als ich es beim Fahrerwechsel an der Box erfuhr, wollte ich nicht mehr weiterfahren…“
Bei der Planai-Classic fährt Stuck einen VW-Käfer aus dem Classic Stall des VW-Werks Wolfsburg. Die Beliebtheit von „Strietzel“ resultiert aus seinem Auftreten: er ist immer ansprechbar, sein Schmäh und Humor ist in der Vollgasbranche einzigartig.
Alle Ergebnisse der 23. Planai-Classic finden Ihr auf der Website.
Und auch die Vorhersagen trafen alle ein:
Vom Schneesturm, 30 cm Neuschnee, Glatteis bis Regen ist alles drinnen für die Autos, deren Baudatum zwischen 1930 und 1972 liegt. Starre Achsen, Scheinwerfer wie Kerzenlicht, launische Elektrik, Uralt-Getriebe, 6-Volt Batterien und keine elektronischen Schutzengel, machen den 3-Tages Event zu einer echten Herausforderung: Autofahren wie zu Großmutters Zeiten ist gefragt…
Im Starterfeld waren wie immer Stars und große Marken dabei wie: Jaguar XK120, 140 und 3.4 MkI, 420 VW-Käfer, Volvo P 1800, 122S, 144S, 142S, 121, Alfa Romeo Giulietta Sprint, Giulia Super, 1750 GT Veloce, 1300 GT Junior, Dodge-Dart, MG-B, Ford Mustang, Escort, Porsche 356, 911, 912, 914, Opel GT, Lancia Fulvia, Mercedes 450 SL,
200/8, 350 SLC, Datsun 240Z, Fiat-Abarth und Steyr Puch Pinzgauer.
Favorit für den Gesamtsieg ist Ennstal-Sieger Alexander Deopito mit Sohn Florian als Navigator aus Pürgg. Diese Publikums-Lieblinge sind dazu verurteilt mit klammen Fingern Autogramme zu schreiben: Hans-Joachim Stuck, Rudi Stohl, Christian Clerici und Rudi Roubinek.
Nicht vergessen, die 27. Ennstal-Classic – findet von 24. bis 27. Juli 2019 statt!
Quelle: Planai Classic Ennstal Classic Website
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