Über die deutschen Straßen rollen inzwischen über eine Viertelmillion Oldtimer. Damit die Klassiker unter den Autos noch recht lange die Straßen bevölkern, ist besondere Pflege notwendig.

Rost ist der Feind Nr. eins der Oldies

Historische Fahrzeuge mit dem H-Kennzeichen benötigen aufwendigere Pflege als ihre modernen Zeitgenossen. Denn wer Außenhaut und Innenraum vernachlässigt, muss mit Konsequenzen rechnen! Rost, Risse in den Polstern, oder das Aushärten von Kunststoffen sind nur einige der Nebenwirkungen, die eine unsachgemäße Überwinterung mit sich bringt.

Oldtimerexperten raten zu speziellen Pflegemitteln, die auf das jeweilige Material abgestimmt sind. Moderne Mikrofaser-Posterbezüge benötigen ein anderes Mittel als altes Leder – und beim Lack ist es nicht anders, da früher andere Farbschichten verwendet wurden.

Eines der Hauptprobleme eines Oldies ist der Rost. Um vor diesem zu schützen, ist neben der richtigen Pflege auch eine richtige Einlagerung über die Winterzeit sehr wichtig. Am besten geeignet ist eine trockene und gut durchlüftete Garage, die den kostbaren Oldtimer vor Witterungseinflüssen schützt. Eine konstante Temperatur verhindert das Bilden von Kondenswasser, was eine Durchrostung fördert.

Da Oldtimer zumeist ausschließlich saisonal genutzt werden, gilt den Reifen ein besonderes Augenmerk. Denn lange Standzeiten beschädigen und verformen die teuren Oldtimerreifen. Dagegen hilft ein erhöhter Luftdruck. Und ist es dann doch soweit gekommen, dass die Reifen des Klassikers gewechselt werden müssen, finden Oldtimerbesitzer hier ein umfangreiches Angebot.

So wird der Winterschlaf erfolgreich vorbereitet

Etwa 1,7 Millionen Fahrzeuge werden in den Wintermonaten nicht bewegt, sie gehen dann in den Winterschlaf. Dieser muss gut vorbereitet werden. Zunächst steht eine Wäsche an. Mitgereinigt werden müssen auch die Radkästen und der Unterboden – eine Motorwäsche wird für Oldtimer nicht empfohlen.

Anschließend wird der Innenraum gründlich gereinigt. Lederlenkrad und –Polster müssen mit einem speziellen Pflegemittel behandelt werden, das Gleiche gilt für das Armaturenbrett. Um Schimmel zu vermeiden, sollte der Pollenfilter gewechselt werden. Ebenso werden in der Garage die Scheiben ein Stück geöffnet, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Cabrioverdecke benötigen ebenfalls eine gründliche Reinigung mit milder Seifenlauge. Auch dieses bleibt zur Schonung der Gelenke und Stoffe leicht geöffnet. Dichtungen und Gummiteile werden mit Talkum oder Vaseline eingerieben und Scharniere mit Fett oder Öl besprüht.

Experten empfehlen aber noch weitere Maßnahmen, dies sind beispielsweise eine Hohlraumversiegelung und ein Unterbodenschutz. Mit speziellem Fett wird erfolgreich dem Rost vorgebeugt. Allerdings kein ganz billiger Spaß, je nach Modell und Fahrzeugtyp verlangen Fachwerkstätten dafür 500 Euro und mehr.

Damit die alten Schwebeteilchen keine Säure bilden, erhält der Motor einen Ölwechsel. Da keine Elektronik vorhanden ist, können bei Oldtimern problemlos die Batterien abgeklemmt werden. Und damit sich im Tank kein Kondenswasser bildet, sollte der Klassiker stets mit vollem Tank den Winter verschlafen!