Die erste Modeerscheinung in der Käferszene war der Cal Look und somit die älteste und am längsten aktive Stilrichtung in der VW Käfer Szene.
California Look (Cal Look genannt, engl. für kalifornisches Aussehen) prägte die VW Käfer-Szene weltweit wie keine andere. Schon Ende der 60er Jahre entstand diese Art des Käfer-Tunings in Orange County, einem Bezirk südlich von Los Angeles. Erst einige Jahre später wurde die Stilrichtung erst so richtig bekannt, als Jere Alhadeff in der 1975er Februar-Ausgabe des Magazins HOT VW‘s den Namen California Look gab.

 

California-Look-Cal-Look

Die Beschreibung des Cal Looks ist relativ einfach: Der harmlose VW Käfer sollte durch den Verzicht auf unnötigen Zierrat noch unauffälliger gemacht werden und mittels eines starken Motors für überraschende Momente an der Ampel und auf dem Dragstrip sorgen. Dieser Stil entwickelte sich ständig weiter und hat bislang drei Jahrzehnte besonders durchlebt und hat sich in denen weiter entwickelt und verändert.

Die Merkmale der 70er Jahre waren: Geeignet ist jeder VW Käfer, Karmann, Typ 3 oder VW Bus mit runden Stoßstangen, aber auch 68er oder 69er Käfer mit eckigen Stoßfängern. Im Normalfall wurden sämtliche Zierleisten von der Karosserie und Scheibendichtungen entfernt, Scheinwerferringe lackiert, Dreiecksfenster lackiert oder ganz weggelassen und gegen einteilige Türscheiben getauscht.
Wenn doch Stoßstangen zum Einsatz kamen dann meistens T-Bars bzw. hauptsächlich ohne Hörner, auf keinen Fall jedoch Exportstoßstangen.
Die Farbauswahl beschränkte sich auf Originalfarben oder zeitgenössische Farben, zum Beispiel die Farben von Porsche waren beliebt. Wichtig war das die Lackierung einfarbig war.

Im Innenraum gingen die Modifikationen weiter. Sportsitze fanden Verwendung und auch die Armaturenbretter wurden verändert und mit Zusatzinstrumenten ausgestattet. Sportlenkräder und -schalthebel gehören selbstverständlich ebenfalls dazu. Tieferlegungen gab es nur vorne, um die berühmte Nose Down-Optik zu erhalten, wie sie üblicherweise im Drag Racing verwendet wurde. Bei den Felgen war alles erlaubt, was es damals gab und auf Käfer- oder Porsche-Lochkreis passte.
Nicht erlaubt waren Adapter für andere Lochkreise und vollpolierte Räder.
Ein großes Augenmerk wurde natürlich auf den Motor gelegt. Auf Grund der damaligen Möglichkeiten galten 2 Liter-Triebwerke schon als sehr groß, kleine, giftige 1,8 Liter waren zunächst die Norm. Grundsätzlich galt jedoch hauptsächlich: Nur Typ 1-Motoren!

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Die Merkmale der 80er Jahre waren: Geeignet ist fast alles was luftgekühlt ist. Der Chromzierrat wurde noch immer entfernt, zumindest äußerlich. T-Bars waren aus der Mode, einfache Stoßstangenblätter ohne Hörnchen hingegen lagen voll im Trend. Je schriller, desto besser. Der Innenraum wurde ebenfalls den Bedürfnissen angepasst. Sitze aus Fremdfabrikaten, zugeschweißte Armaturenbretter beherrschten die Szene.

Mittlerweile mussten die Autos auch hinten tiefer gelegt werden. Je tiefer, desto besser. Bei den Rädern konzentrierten sich die meisten alle auf die klassische Fuchs-Felge, mittlerweile aber auch vollpoliert. Mit der neuen Zeit hielten auch Niederquerschnitt-Reifen Einzug. Motorseitig gab es einen Rückschritt. Leistung war relativ unwichtig geworden, die Optik zählte. Chrom und durchsichtigen Kunststoff gab es bis in Hülle und Fülle.

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Die Merkmale der 90er Jahre waren: Der Cal Look nähert sich wieder seinen Wurzeln. Old School definiert aber trotzdem nicht den Cal Look alter Schule, sondern den Cal Look der 90er Jahre. So findet sich auf den meisten Fahrzeugen noch sämtlicher Chromzierrat und sogar manchmal Exportstoßstangen.
Die Farbauswahl beschränkt sich hauptsächlich auf Originaltöne oder eben zeitgenössische Farben. Die Innenräume weisen meistens originale Bestühlung oder zeitgenössische Sitze auf. Armaturenbretter werden kaum noch verändert, Zusatzinstrumente finden auf und in speziellen Konsolen Platz. Die Tieferlegung beschränkt sich wieder auf die Vorderachse, hinten bleibt das Auto oben. Räder und Reifen orientieren sich ebenfalls an den 70ern. So sind nur zeitgenössische Felgen möglich und die Reifen weisen keinen Niederquerschnitt auf.
Im Motorraum tut sich im Gegensatz zu den 80ern wieder so einiges. Große Typ 1 Motoren bis hin zu 2,3 Liter Hubraum mit 48er IDAs (Vergaser) sind angesagt, aber natürlich darf es auch ein scharfer 1600er mit 40er Doppelvergasern sein.

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Hier entlang kommt ihr zum Überblick  Stilkunde in der VW Käfer Szene.