Woher hat der Kult Bulli von Volkswagen, seinen Namen?
70 Jahre und kein bisschen älter oder so ähnlich oder eigentlich könnte man schon fasst sagen, 70 Jahre und immer besser.
Heute sehen wir uns an, wie der Fensterbus mit Faltschiebedach zu seinem Namen, Samba kam.
Im Jahr 1951 feierte der VW Bus mit bis zu 23 Fenstern seine Weltpremiere auf der IAA, und steht seitdem für den Inbegriff des großen Aufbruchs der damaligen Jahre. Doch warum heißt der Bulli mit dem Faltdach und den vielen Scheiben eigentlich Samba?
Mit den Namen hatte es Volkswagen damals nicht so. Der Käfer hieß eigentlich nur VW, dann einmal als Luxusversion “Export”, aber Käfer, war jahrzehntelang nur der Spitzname. Beim Samba Bus verhielt es sich ähnlich. Auf der IAA 1951 nannte man ihn schlicht VW-Kleinbus „Sonderausführung“. Für einen Schriftzug viel zu lang, lenkte man die Interessenten dann schnell auf die umfassende Extraausstattung: Für einen Aufpreis von zu Beginn fast 3.000 DM bekam man eine harmonische Zweifarb-Lackierung mit ansprechenden Aluminium-Dekorleisten und vorderer Stoßstange. Die bis dahin nur im Omnibussektor bekannte Rundum-Verglasung mit „Oberlichtern“ macht den Bulli mit 23 Fenstern zum „Gläsernen Aussichtsbus“. Passend dazu gibt es noch ein großes Faltschiebedach, welches den Passagieren im Fond das Gefühl von Platz, Licht, Freiheit – Cabrio-Feeling bringt.
Die Innenausstattung mit bespannten Seitenverkleidungen und Chrom-Zierrat umgibt die Passagiere und schafft so ein luxuriöses Ambiente.
Während man in den USA den Hübschen immerhin als Microbus Deluxe vermarktete und man sich sogar in Deutschland nach zähen Verhandlungen zum neuen Namen “Sondermodell” durchringen konnte, kennt dennoch bis heute jeder diesen Bulli nur als Samba – doch warum eigentlich?
Dem wollen wir jetzt nachgehen:
Darüber brütet man in Wolfsburg gerne während der Currywurstpause, verschiedenste Möglichkeiten, denn die Geschichtsbücher lassen keine genaue Herleitung zu. So könnte Samba Sonnendach-Ausführung mit besonderem Armaturenbrett bedeuten, oder auch Sonder Ausführung mit besonderer Ausstattung. In der damaligen Zeit auch nicht abwegig, wäre eventuell die Anlehnung an den damals so exotisch anmutenden Tanz, wobei diese Variante als eher unwahrscheinlich gilt. Schließlich feierte man erst im Jahr 1955 den ein millionsten VW Käfer, wo ein großes Fest – unter anderem mit Samba-Tänzer und Tänzerinnen – stattfand. Aber nicht nur der Volksmund bezeichnet den Luxus-Bulli so. In der niederländischen Preisliste findet sich im Jahre 1954 sogar offiziell erstmals der Name „Samba“.
Die Serienproduktion des VW Kleinbus „Sonderausführung“ startete am 27. Juni 1951 und endet im Juli 1967 nach fast 100.000 gebauten Exemplaren. Der älteste bekannte Luxus VW Bus „Samba“ befindet sich bei einem Sammler im Rheinland. Verglichen mit den heutigen Marktpreisen. Im Jahr 2017 erzielte in den USA, ein toperhaltener Samba 302.500 Dollar, was ein Wahnsinn ist. Da wirkt hingegen der Einstiegspreis aus dem Jahr 1951 mit DM 9.025,- mehr als nur harmlos. Andererseits: Damals lag der Jahresdurchschnittslohn auch nur bei 3.579 DMark.
Folgend paar Daten zum „Samba“, dem Luxus Bus von Volkswagen:
• Die Lackierungen waren fast immer zweifarbig.
• Es gab ihn nur mit Zierleisten
• Die Gesamtlänge der Zierleisten beträgt 1.112cm
• Er hatte immer eine Uhr im Armaturenbrett
• Mit der Option M 130 „Entfall Oberlichter und Schiebedach ab Werk“ entfielen eben diese Ausstattungen
• Ein Samba aus dem Zeitraum Juni 1951- bis Anfang August 1963 ist ein sog. 23 Fenster – das Schiebefenster in den Fahrerhaustüren wird als ein Fenster gezählt
• Ein Samba aus dem Zeitraum August 1963 bis Juli 1967 ist ein sog. 21 Fenster – Entfall der Eckfenster aufgrund der neuen breiteren Heckklappe
• Der erste Samba hatte nur 18 kW/25PS
• Ab dem Jahr 1953 war der Samba der erste Transporter der auch hinten Stoßstangen statt Stoßleisten hatte
• Die Plexiglas-Eckfenster wurden erst im Februar 1955 durch Sicherheitsglasfenster ersetzt -In der Schweiz wurde er daher auch teilweise Plexibus genannt
Folgend noch ein paar VW Bus Bulli Samba Fotos:
Übrigens auf Instagram poste ich auch immer wieder einige Bilder von luftgekühlten Volkswagen, schaut vorbei und folgt mir.
Zum Abschluss einen Link zu Berichten über den Samba auf Käferblog und in der Kategorie VW Bus, findet Ihr viele weitere Berichte und Fotos zu dem kultigen Bulli:
Quelle: VW Nutzfahrzeuge
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