Die Modellschlüssel und Nummernkreise des VW Käfers: Was sie bedeuten und worauf zu achten ist

 

VW Käfer Modelle Schlüssel

 

Der VW Käfer, einer der meistgebauten und beliebtesten Oldtimer weltweit, begeistert nicht nur durch seine einzigartige Form und seinen unverwechselbaren Klang, sondern auch durch seine historische Entwicklung und die vielen Modellvarianten. Für Sammler und Enthusiasten ist es oft entscheidend, das genaue Modell und Baujahr ihres Käfers zu identifizieren. Dabei spielen die Modellschlüssel und Nummernkreise eine zentrale Rolle.

 

In diesem Artikel schauen wir uns an, wie die Modellschlüssel des VW Käfers aufgebaut sind, wie sie sich im Laufe der Jahre verändert haben, was sie über den jeweiligen Käfer verraten und worauf man achten sollte, wenn man einen Käfer kauft oder restauriert.

 

Was sind Modellschlüssel und warum sind sie wichtig?

 

Der Modellschlüssel, auch als Typschlüssel bekannt, ist eine Ziffernfolge, die Aufschluss über den genauen Typ, das Baujahr und die spezifische Ausstattung eines VW Käfers gibt. Zusammen mit der Fahrgestellnummer und Motornummer ermöglichen sie eine präzise Identifizierung des Fahrzeugs.

 

Diese Informationen sind für Sammler und Restauratoren von großer Bedeutung, da sie helfen, den Käfer in seinen Originalzustand zu versetzen oder sicherzustellen, dass alle Teile originalgetreu sind.

 

Die Entwicklung der Modellschlüssel

 

Im Laufe der Jahrzehnte, in denen der Käfer gebaut wurde, änderte sich das System der Modellnummern und -schlüssel. Es lassen sich grundsätzlich zwei Phasen unterscheiden:

 

1. Frühe Modellschlüssel (1945–1964)

 

 

2. Modellschlüssel ab 1965

 

 

 

Frühe Modellschlüssel (1945–1964)

 

In den ersten Produktionsjahren bis Mitte der 1960er Jahre waren die Modellbezeichnungen relativ einfach. Der ursprüngliche Käfer, der Typ 1, wurde in wenigen Varianten angeboten, die sich hauptsächlich durch kleine technische Änderungen, unterschiedliche Karosserieformen oder Motorvarianten unterschieden.

 

Wichtige Modellnummern dieser Zeit:

 

Typ 1: Der Standard-Käfer, der mit 25-PS- und später mit 30-PS-Motor ausgestattet war.

 

Typ 14A: Ein Käfer mit Cabriolet-Karosserie von Hebmüller (gebaut von 1949 bis 1953).

 

Typ 151: Der Käfer Cabriolet, den Karmann ab 1949 produzierte.

 

 

Ab den 1950er Jahren begann VW mit der Einführung der ersten leichten Modifikationen am Motor, am Fahrwerk und an der Innenausstattung, was in den Modellschlüsseln festgehalten wurde. Diese frühen Käfer lassen sich meist durch ihre Fahrgestellnummern und Motorkennbuchstaben unterscheiden.

 

Beispiel für frühe Modellnummern:

 

VW Typ 11: Der Standard-Käfer.

 

VW Typ 113: Die Luxusausführung mit mehr Chrom und besserer Ausstattung.

 

 

Modellschlüssel ab 1965

 

Ab 1965 führte Volkswagen ein systematisches Nummernsystem ein, das sich sowohl auf den Typ des Fahrzeugs als auch auf das Baujahr bezog. Der Modellschlüssel begann nun in der Regel mit einer dreistelligen Zahl, die Aufschluss über das Modell und die Bauform des Käfers gab.

 

Die erste Ziffer des Modellschlüssels gibt immer den Typ des Fahrzeugs an. Da der VW Käfer als Typ 1 bekannt ist, beginnt jeder Käfer-Modellschlüssel mit der Ziffer „1“.

 

Die zweite Ziffer gibt den spezifischen Fahrzeugtyp oder die Karosserieform an, und die dritte Ziffer kann zusätzliche Ausstattungsmerkmale oder technische Details beschreiben.

 

Hier einige Beispiele für gängige Modellnummern nach 1965:

 

Typ 111: Der VW Käfer Standard, Limousine, 1200er Motor (34 PS).

 

Typ 113: Der VW Käfer Standard, Limousine, mit mehr Ausstattung (z. B. Chromleisten).

 

Typ 114: Der VW Käfer 1300, mit dem stärkeren 1300er Motor (40 PS).

 

Typ 115: Der Käfer mit 1500er Motor und verbesserter Ausstattung.

 

Typ 151: Der VW Käfer Cabriolet (gebaut von Karmann).

 

 

Die Bedeutung der Modellnummern im Detail

 

Typ 11x: Die Modelle der Käfer Limousine. Die dritte Ziffer (1, 3, 4, 5) gibt Auskunft über Motorisierung und Ausstattung.

 

Typ 15x: Cabriolet-Modelle des VW Käfers.

 

 

Zusätzlich zu diesen Nummern gibt es innerhalb der Modelljahre auch Unterschiede bei der Motorisierung und technischen Details, die durch verschiedene Motorkennbuchstaben festgelegt werden.

 

Fahrgestellnummern und ihre Bedeutung

 

Neben den Modellschlüsseln sind die Fahrgestellnummern ebenfalls von großer Bedeutung, um das genaue Baujahr und die Modellvariante zu identifizieren. Die Fahrgestellnummern wurden ab 1965 systematisch aufgebaut:

 

Die erste Ziffer der Fahrgestellnummer zeigt den Fahrzeugtyp an (1 = Käfer).

 

Die zweite Ziffer gibt das Modelljahr an. Ein Käfer aus dem Baujahr 1973 hätte beispielsweise die zweite Ziffer „3“.

 

 

Beispiel: Eine Fahrgestellnummer wie 118 123456 würde auf einen Käfer Typ 1 (Limousine) aus dem Baujahr 1968 hinweisen.

 

Worauf man achten sollte:

 

1. Originalität der Nummern: Wenn Sie einen Käfer kaufen oder restaurieren möchten, sollten Sie sicherstellen, dass die Fahrgestellnummer und der Modellschlüssel mit dem tatsächlichen Fahrzeug übereinstimmen. Gefälschte oder unsauber angepasste Nummern können ein Indiz für einen nicht originalen Zustand oder sogar für einen gestohlenen Käfer sein.

 

 

2. Übereinstimmung der Nummernkreise: Achten Sie darauf, dass die Fahrgestellnummer zur Modellreihe und zur Motorisierung passt. Beispielsweise sollte ein Käfer mit einem 1300er Motor eine Fahrgestellnummer mit der richtigen Modellnummer für den 1300er tragen (z. B. Typ 114).

 

 

3. Prüfung der Dokumente: Stellen Sie sicher, dass die Fahrgestellnummer in den Papieren des Fahrzeugs korrekt eingetragen ist. Bei historischen Fahrzeugen kann es vorkommen, dass durch Umbauten oder Restaurierungen falsche Nummern oder Motoren eingebaut wurden.

 

 

 

Tipps zur Identifizierung und Kaufberatung

 

Prüfen Sie den Zustand des Fahrgestells: Neben der Fahrgestellnummer sollten Sie auch das Fahrgestell selbst auf Rost und Schäden überprüfen. Insbesondere die Bodenplatte des Käfers ist oft anfällig für Rost, vor allem in der Nähe der Federaufnahmen.

 

Dokumentieren Sie die Historie: Viele Käfer haben eine lange und bewegte Geschichte. Wenn möglich, versuchen Sie, die Historie des Fahrzeugs zu dokumentieren und prüfen Sie, ob der Käfer möglicherweise schon einmal umgebaut wurde.

 

Spezielle Modelle identifizieren: Einige Käfer-Modelle, wie z. B. der 1303 mit gewölbter Frontscheibe oder der Käfer Cabriolet, haben spezifische Merkmale, die bei der Identifizierung helfen können.

 

 

Ungefähre Dauer der Modellidentifikation

 

Je nach Zustand des Fahrzeugs und der Verfügbarkeit von Dokumenten kann die Identifizierung eines Käfers und seiner Modellschlüssel unterschiedlich lange dauern. In der Regel sollte ein versierter Kenner jedoch innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde in der Lage sein, das genaue Modell und das Baujahr des Fahrzeugs zu bestimmen, vorausgesetzt, alle Nummern und Dokumente sind zugänglich.

 

 

Die Modellschlüssel und Nummernkreise des VW Käfers sind ein unverzichtbares Werkzeug, um den genauen Typ und das Baujahr eines Käfers zu identifizieren. Für Sammler und Restauratoren ist es entscheidend, diese Nummern zu verstehen und zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Käfer in seinem originalen Zustand ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich die Zeit nehmen, die Fahrgestellnummer, den Modellschlüssel und die Fahrzeughistorie sorgfältig zu überprüfen, bevor er einen Kauf tätigt. Ein gut dokumentierter und originaler Käfer ist nicht nur wertvoller, sondern bringt auch mehr Freude für kommende Generationen von Käfer-Fans.