Heute gibt es seit langem wieder einmal eine kleine Geschichtsstunde.

Eine kurze Zusammenfassung über die Entstehungsgeschichte des VW Käfer habe ich schon mal geschrieben.

 

Testfahrt Versuchswagen Prototyp VW Käfer

Wer sich lieber Videos über die Geschichte vom VW Käfer ansehen möchte, kann das hier tun.

Nun folgt eine kleine Ergänzung zu der schon beschriebenen Geschichte, speziell dreht sich heute alles um das Test- und Versuchsprogramm mit den Prototypen Volkswagen.

Die Käfer-Geschichte startet im Jahr 1934 mit dem Auftrag an Porsche.

Eigentlich schon etwas früher:

Die Idee stand schon auf Rädern: Buckelform, Boxermotor im Heck, Zentralrohrrahmen und Drehstabfederung: Mit dem Typ 32 entwickelte Ferdinand Porsche 1934 für NSU einen Kleinwagen, der die wesentlichen Merkmale des Käfers schon vorwegnahm.  Porsche Typ 32: Von den drei gebauten Prototypen des Typ 32 ist nur ein Exemplar erhalten geblieben. Zu einer Serienfertigung kam es nicht, da NSU die enormen Kosten scheute.Davor gab es in der Automobilgeschichte noch nie eine so groß angelegtes Test- und Versuchsprogramm, wie das des im Prototypen-Stadiums des VW Käfer.

Sofort nach Auftragserteilung wurden zwei Versuchsträger gebaut, der V1 und das Cabrio V2.

Im Jahr 1935 entstanden dann die ersten richtigen Volkswagen-Prototypen, diese wurden VW 3 genannt, da es drei Stück davon gab (bei Porsche wurden alle Käfer-Varianten Typ 60 genannt). Zwei trugen die Scheinwerfer noch mitten auf der Kofferraumhaube und waren in kombinierter Holz- und Stahlbauweise ausgeführt. Ein dritter ähnelte dem Nachfolge-Prototyp VW 30, da dieser die Scheinwerfer schon im Kotflügel verbaut hatte.

Der VW 30 hieß so, da es auch hier 30 Exemplare gab. Vom VW 3 unterschied sich dieser außerdem durch die deutlich kleineren, hinteren Seitenfenster. Dafür hatte der VW 30 größere Türen, nun aber allerdings ohne Dreiecksfenster. Gemeinsam waren beide Typen die an den B-Säulen angeschlagenen Türen und große Luftschlitz-Pakete anstelle einer Heckscheibe. Im Vergleich zum späteren Serien-Käfer fehlten dem VW 30 noch die Stoßstangen, die Trittbretter und die lange Kofferraumhaube. Die Türen des Käfers waren an den A-Säulen aufgehängt und es gab das bekannte Brezelfenster. Der Plattformrahmen mit dem zentralen Tunnel, war geblieben, ebenso die Einzelradaufhängung, vorne an der Doppelrohrachse mit je zwei Kurbellenkern, hinten an der Pendelachse, beide mit Drehstabfederung. Eins hatten alle Versionen gemeinsam, den Radstand von 2400 Millimeter.

Waren mit dem VW 3 je 50.000 Testkilometer gefahren worden, wurden die VW 30 nun für insgesamt 2,4 Millionen Kilometer auf Erprobungs-Tour entsendet.

Zum Schluss wurde allen Versuchsträgern das gleiche Schicksal zuteil, sie wurden alle verschrottet.



(Bildquelle: Spiegel.de)