Der VW-Käfer ist unbestritten ein Meilenstein in der Automobilgeschichte. Bis 2002 war er das meistverkaufte Fahrzeug der Welt und wurde 65 Jahre gebaut. Davon ausgehend herrscht eine gute Ersatzteilsituation und die Käfer-Community um den Kugelporsche, die mit Rat und Tat zur Seite steht, ist groß. Dazu kommt eine einfache und robuste Technik, die den Wagen auch für Oldtimer-Einsteiger interessant macht. Da dennoch Kosten für Restauration und Unterhalt entstehen, muss sich der eine oder andere Käfer-Besitzer auch wieder von seinem automobilen Schatz trennen. Die Ermittlung des richtigen Preises ist schwer. Der Verkäufer orientiert sich natürlich an Spitzenverkaufspreisen, von denen er vielleicht gelesen hat. Der Käufer wiederum fordert einen möglichst kleinen Preis, um das Kostenrisiko von nachfolgenden Restaurationsarbeiten gering zu halten. Gerade für den Verkäufer ist es also wichtig, sich gut auf mögliche Verkaufsgespräche vorzubereiten. Wer ermitteln möchte, wie viel sein Käfer aktuell noch Wert ist, kann seinen Wagen bei jetztautoverkaufen.de kostenlos schätzen lassen.

Erste Anhaltspunkte, den Käfer-Wert festzulegen

Gerade der Wert eines Oldtimers lässt sich schwer festlegen. Nimmt man etwas den Samba Bus von VW (Sondermodell vom ersten VW-Bulli), finden sich Angebote von inzwischen weit über 150.000 Euro. Solche Wertentwicklungen beflügeln natürlich und lassen auf satte Gewinne beim Verkauf hoffen. Doch so einfach ist es nie. Es gibt zwar ähnlich wie für herkömmliche Gebrauchte verschiedene Indizes, die einen bestimmten Preisrahmen definieren. Doch ein Blick in Oldtimer-Sparten von Verkaufsblättern zeigen oft deutlich niedrigere Preise. Für die meisten Oldtimer sind das auch die tatsächlich gültigen Preise, da sie den Marktwert gut widerspiegeln. Aber selbst hier sind große Unterschiede zu finden. So können beim Käfer die Preise von einigen hundert bis hin zu 50.000 Euro reichen.

Die Oldtimer-Zustandsklassen

Der erste Ansatz ist das Baujahr des angebotenen Käfers. Seit vielen Jahren wird der Zustand von Oldtimern in Zustandsklassen von 1 bis 5 unterteilt:

– Zustandsklasse 1: hervorragender Gesamtzustand, keine Gebrauchsspuren, wie gerade ausgeliefert ab Werk
– Zustandsklasse 2: leichte Gebrauchsspuren, aber sehr gepflegter Zustand
– Zustandsklasse 3: gebrauchter Zustand mit erkennbaren Mängeln, aber verkehrssicher
– Zustandsklasse 4: sehr starker Verschleiß, nicht verkehrssicher, aber noch eine gute Substanz
– Zustandsklasse 5: sehr schlechter Zustand, Fahrzeug eventuell nur in Teilen vorhanden

Die Preise, die sich herumsprechen, sind natürlich die hohen Erlöse eines Oldtimers der Kategorie 1. Dieser Zustand ist aber nur ausgesprochen schwer zu erreichen. Selbst die Zustandsklasse 2 erreichen nur sehr wenige Käfer. Die meisten, bei denen die Besitzer der Meinung sind, es wäre Zustandsklasse 2, bewegen sich in 3 bis 4. Es ist also vor dem Verkauf ausgesprochen wichtig, dass der Verkäufer eine ehrliche Einschätzung vornimmt und den Zustand des Käfers nicht sich selbst gegenüber “schön redet”.

Baujahr, Ausstattungsmerkmale und Authentizität

Doch innerhalb dieser Zustandsnoten kann der Preis weiter variieren. Alte Brezelkäfer sind natürlich deutlich wertvoller als späte Mexiko-Käfer. Aber auch der Originalzustand ist entscheidend. Selbst bei VW vormals erhältliche Sonderausstattung, die nachträglich eingebaut wurde, kann den Wert reduzieren. Es gilt der Grundsatz: je authentischer der Zustand, desto wertvoller. Das schließt auch Originalfarben an Interieur und Lack ein, ebenso müssen Getriebe und Motor zu Baujahr und Fahrgestellnummer passen.

Die Fahrzeughistorie als Wertmesser

Abschließend wird auch die individuelle Fahrzeug-Historie eine wichtige Rolle spielen. Musste beispielsweise der Motor in frühen Jahren gewechselt werden, sollte eine entsprechende Dokumentation vorliegen. Ebenso sollten die Vorbesitzer nachvollziehbar sein. Wobei sich auch hier möglichst wenige Vorbesitzer wertsteigernd auswirken. Eventuell gibt es ja sogar einen prominenten Vorbesitzer, der den Wagen zu etwas Besonderem und damit noch wertvoller macht. Handelt es sich außerdem um ein Basismodell oder womöglich sogar ein seltenes Sondermodell. Es geht also auch darum, echte Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Käfern zu finden. Entsprechend kann die Recherche zu einem Wagen positive Überraschungen zutage fördern und den Wert steigen lassen.

Je besser der Verkaufspreis werden soll, desto mehr Zeit wird benötigt

Letztendlich kann sich ein Käfer-Besitzer, der sich von seinem Fahrzeug trennen will, aber auch ein Klassik-Gutachten erstellen lassen. Erfahrungsgemäß liegt der erzielbare Marktwert immer etwas darunter. Außerdem ist es sinnvoll, den Käfer dort anzubieten, wo möglichst viele Käferfreunde davon erfahren. Neben Anzeigen in entsprechenden Szene-Zeitschriften können das auch Internet-Foren und Oldtimer-Treffen sein – hier explizit VW- und Käfer-Treffen. Wer einen möglichst hohen Kaufpreis erzielen möchte, sollte zudem viel Zeit mitbringen. Am Anfang melden sich immer Händler und Geschäftemacher, die hoffen, den Preis gut drücken zu können. Doch zu jedem Modell gibt es Menschen, die beinahe schon verzweifelt suchen – sie müssen nur alle zum richtigen Zeitpunkt zusammenkommen. Ist ein Fahrzeug lange genug und breit gefächert in zahlreichen Medien angeboten, steigt diese Chance natürlich.